Johannes der Täufer – Dritter Advent
Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten.
Johannes 1,6.7 LU17
Johannes der Täufer ist eine sehr bekannte Figur aus der Heiligen Schrift. Heute im Gottesdienst wurde beschrieben, dass er sich ähnlich wie Elias verhalten hat. Er trug nur ein Fell aus Kamelhaar, lebte eine lange Zeit in der Wüste und ernährte sich dort von Heuschrecken. Er war ein Asket, wie er im Buche steht.
Aber er hatte auch einen Auftrag. Als letzter Prophet des alten Bundes, war es seine Aufgabe, Jesus den Weg zu bereiten. Er sollte die Menschen auf sein Kommen und auf die zukünftigen Dinge vorbereiten.
Johannes der Täufer fordert zu Buße auf
Neben den zukünftigen Dingen, forderte Johannes der Täufer die Menschen dazu auf, Buße zu tun. Er wollte sie dazu bewegen, ihr bisheriges Leben zu überdenken und wenn nötig, umzukehren. Advent ist auch immer eine Zeit der Buße und eine Zeit in der wir nachdenklich werden. Jetzt, in dieser besinnlichen Zeit, haben auch wir die Möglichkeit, über unser Handeln nachzudenken.
Der letzte Prophet des alten Bundes verkündete damit die gleiche Botschaft, wie auch die Propheten vor ihm. Er sprach vom Gericht Gottes, bei dem über die gesamte Menschheit geurteilt wird. Die Gerechten werden angenommen und die Bösen verworfen. Im Gottesdienst wurde der Vers von der Worfschaufel zitiert:
In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.
Lukas 3,17 LU17
Übertragen auf das Gericht Gottes verheißen diese Zeilen die Möglichkeit in das Reich Gottes einzugehen, wenn wir ihm Gläubig nachfolgen. Aber sie stellen auch denjenigen die ewige Gottferne in Aussicht, die sich von ihm abwenden.
Der Täufer sprach auch davon, dass es nicht reicht ein Teil des Volkes Israel zu sein, um erlöst zu werden. Man muss sich bemühen die Gesetze und die Gebote zu befolgen. Seine Botschaft bedeutet, den eigenen Lebenswandel ernsthaft zu hinterfragen und Buße zu tun, um beim Endgericht von Gott angenommen zu werden.
Das bedeutet für uns heute, dass es nicht genügt, ein mit Wasser und Geist getaufter Christ zu sein. Es reicht nicht, wenn wir von unseren Eltern vor den Altar getragen wurden, um die Wassertaufe und die Versiegelung zu erhalten. Wir müssen ihm auch nachfolgen, wenn wir das Heil suchen. Wir sind dazu aufgerufen, den Willen Gottes zu tun, denn nur dann sieht er uns gnädig an.
Johannes der Täufer verkündigt die Gegenwart des Erlösers
Johannes der Täufer verkündigte dem Volk, dass der Erlöser mitten unter ihnen war. Anders als die meisten Menschen erkannte er das Licht Jesu (siehe auch Licht Jesu – 2. Advent). Er war ein Zeuge Christi, denn er hatte ihn bereits erkannt und hatte ihn mit Wasser getauft. Nun war es seine Aufgabe, dem Volk vom Licht Jesu zu berichten.
Auch wir heute sind dazu aufgerufen, Zeugen Jesu Christi zu sein. Davon zu zeugen, dass er mitten unter uns, in unserer Kirche ist. Er ist unter uns in Wort und Sakrament und kann dort auch erfahren werden.
Die innigste Erfahrung von Jesu Nähe, können wir im heiligen Abendmahl erleben. Dort tritt Jesus wahrhaft in Leib und Blut hinzu. Heute wurde die Gemeinde im Gottesdienst dazu aufgefordert, die Gegenwart von Leib und Blut Jesu im Heiligen Abendmahl ganz bewusst zu erspüren. Nur wenn wir uns ernsthaft bemühen, seine Anwesenheit zu fühlen und wenn mit unserem ganzem Herzen und unserer ganze Seele am heiligen Abendmahl teilnehmen, lässt sich dieses Gemeinschaftsmahl würdevoll genießen.
Johannes der Täufer kündigt den neuen Bund an
Als letzter Prophet des alten Bundes, kündigte Johannes der Täufer den neuen Bund an. Von sich selbst sagte er aber, dass er kein Prophet sei:
Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jes 40,3).
Johannes 1,23 LU17
Er erhöhte sich niemals selbst und erkannte in Demut seine wichtige Aufgabe, den Messias und seine Lehre anzukündigen. Er predigte davon, dass Jesus Christus das Licht ist. Mit diesem Licht lässt er uns, die wir in der Gottferne, in der Finsternis stehen, Gott erkennen und dessen Willen verstehen.
Jesu Lehre überragt die aller Propheten und somit auch die von Johannes dem Täufer selbst. Johannes sagt von sich selbst, dass er es nicht wert wäre, Jesu Schuhriemen zu lösen. Deshalb musste die Lehre Jesu wachsen und die Lehre von Johannes abnehmen:
Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Johannes 3,30 LU17
Aber was heißt das? Wieso sollte die Botschaft, die alle Propheten seither verkündet haben plötzlich abnehmen? Sollte sie plötzlich weniger Wert sein? Diese Fragen lassen sich damit beantworten, dass Johannes die Lehre mit der falschen Gewichtung verkündet hat. Nicht die Botschaft selbst war falsch, wohl aber der Schwerpunkt.
Jesus Christus, der Messias stellte dies richtig. Seine Botschaft enthielt auch alles, was die Propheten des alten Bundes verkündeten. Doch er verschob den Schwerpunkt von der Buße und dem Gericht Gottes, auf die unendlich große Gnade Gottes. Wir alle sind unvollkommen Menschen und wir können es nicht zu der Vollkommenheit Jesu Christi bringen. Wir bedürfen seinen Gnade und müssen erkennen, dass wir erlösungsbedürftige Sünder sind.
Diese neue Gnade galt dabei nicht nur dem auserwählten Volke, wie die Verheißungen im alten Bund. Sie galt auch den Heiden und so allen Menschen auf der ganzen Welt. So wie einst der alte Bund, den Gott mit Noah schloss auch allen Menschen galt, gilt dieser neue Bund wieder allen Menschen. So ist das Licht Jesu das Zeichen des neuen Bundes, wie der Regenbogen das Zeichen des alten Bundes war.
Jeder Mensch wird gerichtet werden
Doch Johannes der Täufer stellte auch klar, dass Jesus alle Menschen richten wird. Das schließt diejenigen, die sich auf ihn vorbereiten nicht aus. Auch über sie wird ein Urteil gefällt. Wer wahrhaft an Jesus Christus glaubt und in der Nachfolge steht, wird angenommen werden. Wessen Herz dagegen noch am Irischen hängt und sich damit beschwert, der wird verworfen werden, wie es auch schon im folgenden Vers heißt:
Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben.
Matthäus 24,40 LU17
Von außen kann man den Arbeitern auf dem Felde keinen Unterschied ansehen, doch in ihrer Herzenseinstellung sind sie grundverschieden. So wird es sein, wenn eines Tages Jesus Christus wieder kommt. Menschen mit der rechten Herzenseinstellung werden angenommen werden. Wer ihm nachfolgt und wahrlich an ihn glaubt, den wird er als würdig für seine Brautgemeinde erachten. Diese Erstlinge dürfen mit ihm in die Herrlichkeit eingehen und die Himmelshochzeit mit erleben.
Beim Endgericht wird über all jene, die noch nicht gerichtet wurden, das Urteil gefällt. Hier entscheidet sich, wer zusätzlich mit in die neue Schöpfung eingehen kann, um dort mit Gott in ewiger Gemeinschaft zu leben (siehe auch Gericht Gottes – Die Entrückung und das Endgericht)
Jesus Christus befreit von der Sünde
Jesus ist nicht gekommen, um unser irdisches Leben schöner oder erträglicher zu machen. Viele aus dem Volk Israel erwarteten vom Messias, dass er als irdischer König, das Volk vom Joch der Römer befreien würde. Doch Jesus Christus interessierte sich nicht für irdische Macht, was auch ganz logisch ist, wenn man bedenkt, wie nichtig irdische Königreiche und Länder sind. Ständig wechseln die Machthaber, Grenzen werden verschoben und dadurch immer wieder Kriege ausgelöst. Doch Jesu Macht ist ewiglich und aus der Trinität heraus allumfassend.
Mit dieser Macht kam er, um uns von der Sünde zu befreien und uns das ewige Leben zu ermöglichen. Durch sein Opfer am Kreuz schuf er uns einen Zugang zum Heil. Der Glaube an ihn und die Nachfolge sind die einzigen Bedingungen dafür, in die ewige Gemeinschaft mit Gott zu gelangen.
Literatur
- Leitgedanken 2023/12, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Leitgedanken 2021/06, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Leitgedanken 2012/12, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
2 Antworten
[…] nicht die Linderung oder vorübergehende Beseitigung von irdischen Leiden oder Problemen. Der vorige Beitrag thematisiert unter anderem, dass vom Messias erwartet wurde, das Volk von der Besatzung durch die […]
[…] Weisen fielen vor Jesus nieder und beteten ihn an. Sie erkannten das Licht Jesu, wie es auch Johannes der Täufer einige Jahre später erkannt hatte. Doch die Weisen und Johannes wussten nicht aus sich selbst […]