Klage und Trost

Klage und Trost - Sonnenstrahlen in den Ruinen Jerusalems
Klage und Trost - Sonnenstrahlen in den Ruinen Jerusalems - visualisiert mit Hilfe von Bing Image Creator - editiert mit Playground AI und GIMP

Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch: Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Klagelieder 3,21-23 LU17

Unser Bibeltext ist ein einzelner Vers aus einem Abschnitt mit der Überschrift „Klage und Trost eines Leidenden“. Der Dienstleister erklärte am Anfang des vergangenen Gottesdienstes, dass das Buch der Klagelieder ein fester Bestandteil der jüdischen Liturgie ist. Mit ihm wird an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem während der Invasion durch Nebukadnezar erinnert.

Der Abschnitt aus dem unser Bibelvers stammt, beginnt mit viel Klagen über die leidvolle Situation des Verfassers. Doch während er diese Zeilen schrieb, erkannte er, dass ihm nichts anderes übrig bliebe, als auf Gott zu vertrauen.

Unsere Klagelieder

Oft haben wir auch unsere eigenen Klagelieder. Der Dienstleister erzählte dazu die folgende Anekdote:

Es war ein kalter Wintertag, als ich meinen Geigenbauer besuchte. Während er eine alte Violine reparierte, erzählte er mir eine interessante Geschichte.

Kürzlich hatte er eine Geigerin aus der Ukraine als Kundin, doch leider war die Heizung ausgefallen, und die Raumtemperatur betrug nur 12 Grad. Der Geigenbauer entschuldigte sich bei ihr für die ungemütlichen Bedingungen. Die Geigerin jedoch lächelte nur und sagte: „Was wollen Sie denn? Die Fenster sind doch ganz.“

aus einem Gottesdienst – rekonstruiert mit KI

Wie beten vielfach um das Gleiche, doch manchmal scheint es so, als wolle unser Himmlischer Vater uns einfach nicht erhören. Natürlich hört er uns, das steht außer Frage. Aus irgendeinem Grund will er unser Bitten jedoch nicht erhören.

Wenn unser Gebet nicht im Einklang mit Gottes Willen steht, wird er unser Bitten nicht erhören. Gott will in erster Linie unser Heil und er möchte, dass wir uns weiterentwickeln. Vielleicht stünde uns das ein oder andere einfach im Weg. Unser irdisches Wohlergehen steht bei unserem Himmlischen Vater deshalb nicht an erster Stelle.

Klage und Trost im Einklang

Wenn der Liebe Gott unsere Bitte nicht erhört, dann stimmen auch wir unser Klagelied an. Vielen Menschen geht es im natürlichen wirklich schlecht. Warum unser Himmlischer Vater die Lebensumständen dieser Menschen nicht ändert oder lindert, bleibt für uns ein Mysterium.

Der Priester erzählte von einer Diakonin, die auch auf dieses Thema einging. Sie stellte die Frage, was wir tun, wenn unser Gebet nicht erhört wird. Sind wir dann frustriert? Oder sind wir dann trotzdem irgendwie froh, dass wir mit all unseren Problemen zum Himmlischen Vater kommen können?

Im Gedanken der Diakonin sind Klage und Trost im Einklang. Es ist nur allzu menschlich, dass wir manchmal unzufrieden mit unseren Lebensumständen sind. Es gibt Zeiten, da liegt unser Kreuz schwer auf unseren Schultern, doch niemals so schwer, dass wir es nicht tragen können (siehe auch Leiden Christi).

Wir können uns sicher sein, dass wir immer im Gebet vor Gott treten können. Er ist immer da und er hört uns immer zu. Das sind die Sonnenstrahlen, welche die Ruinen von Jerusalem erleuchten. Unser Hoffnungsschimmer, der uns tröstet.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/07, 24./25.07.2024, Klage und Trost, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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