Gottesfurcht
Siehe, des Herrn Auge sieht auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er ihre Seele errette vom Tode und sie am Leben erhalte in Hungersnot.
Psalm 33,18.19 LU17
Als ich in der Vorbereitung las, dass dem Gottesdienst das Thema Gottesfurcht als Grundlage dienen würde, musste ich sofort an den Konfirmandenunterricht denken. Eigentlich erinnern mich solche Themen – also Themen die wir bereits unseren Kindern in Unterricht nahe bringen wollen – immer an den Konfirmandenunterricht.
Ich schlage dann das Unterrichtsbuch für Lehrer auf und lese mir die Lektion nocheinmal durch. Es ist wirklich erstaunlich, dass man beim durcharbeiten der Lektionen jedes Mal etwas neues dazu lernt. Das liegt nicht daran, dass sich der Text darin verändert. Es liegt ganz einfach daran, dass wir selbst uns verändern und uns weiter entwickeln.
Gottesfurcht – Was war das nochmal?
Unseren Konfirmanden geben wir die folgende Erklärung an die Hand:
„Gottesfurcht“ umschreibt die rechte Verehrung Gottes. Sie äußerte sich imAlten Bund darin,
Lehrerbuch für den Konfirmandenunterricht in der Neuapostolischen Kirche, S.57, 7. Auflage 2019, Neuapostolische Kirche International, Zürich (Schweiz) Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, 53840 Troisdorf
- Gott als einzigen und lebendigen Gott anzubeten,
- die Gebote Gottes zu halten
- Gott dankbar zu sein für die Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft und für die Verheißung der Erlösung
Gottesfurcht dem einzigen Gott
Gott verlangt von uns, dass wir ausschließlich ihm, d.h. dem dreieinigen Gott nachfolgen. Diese Vorschrift finden wir im ersten Gebot. Wir sollen keine anderen Götter neben ihm haben.
Natürlich gibt es in diesem Sinne keine anderen Götter und die Götzen aus Stein, Holz und Metall werden auch nicht mehr angebetet. Dennoch gibt es Dinge, die uns regelrecht gefangen nehmen können (siehe auch Verzicht und Zufriedenheit).
Wenn wir merken, dass uns etwas mehr Gefangen nimmt, als es sollte, dann müssen wir etwas tun. Denn dann haben wir die Verbindung zu Gott verloren und wir müssen sie wiederherstellen, indem wir seine Nähe im Gebet und in der Gemeinde suchen.
Gottesfurcht – tun was Gott gefällt
Gottesfurcht bedeutet vor allem Gott wohlgefällig zu leben. In erster Linie sollen wir als seine Kinder die zehn Gebote zu halten. Eigentlich eine ganz einfache Sache, aber wie schwierig das für uns Menschen ist, spiegelt sich in einem Zitat von Albert Schweitzer wider, das ein Priester unserer Gemeinde des öfteren anführt:
Es gibt auf der Welt 30 Millionen Gesetze, um die zehn Gebote durchzuführen.
Albert Schweitzer (1875 bis 1965), gefunden auf https://www.katholisch-in-langwasser.de/
Dabei würde es genügen, wenn jeder den anderen so behandelt, wie man selbst auch behandelt werden möchte. Ganz nach den folgenden beiden Bibelstellen:
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
Tobit 4,15a LU17
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!
Matthäus 7,12a LU17
(siehe auch So handeln wie Jesus)
Gottesfurcht durch Dankbarkeit zeigen
Die Israeliten konnten dankbar dafür sein, dass Gott sie aus der ägyptischen Gefangenschaft in das gelobte Land geführt hat. Doch auch wir haben allen Grund Gott dankbar zu sein. Gott hat uns aus der Dunkelheit der Gottferne in ein neues Näheverhältnis zu ihm geholt.
Er halt seine Sohn für unser Heil gegeben. Durch dieses größte Opfer können dir und mir heute die Sünden vergeben werden. Dafür können wir Dankbar sein.
Das Konfirmationsglübde
Jeder neuapostolische Christ kann sich wahrscheinlich noch an sein Konfirmationsglübde erinnern:
Ich entsage dem Teufel und all seinem Werk und Wesen und übergebe mich dir, o dreieiniger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, im Glauben, Gehorsam und ernstlichen Vorsatz: Dir treu zu sein bis an mein Ende. Amen.
Lehrerbuch für den Konfirmandenunterricht in der Neuapostolischen Kirche, S.140, 7. Auflage 2019, Neuapostolische Kirche International, Zürich (Schweiz) Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, 53840 Troisdorf
Auch hier spiegelt sich die Gottesfurcht wider indem wir versprechen, dem Wesen und Werk des Teufels zu entsagen und uns ihm ganz zu übergeben. Wir haben uns von der Sünde los gesagt und Gott versprochen, ihm nachzufolgen und seinen Willen zu tun.
Literatur
- Leitgedanken 2024/07, 31.07/01.08.2024, Gott steht den Gottesfürchtigen bei, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Lehrerbuch für den Konfirmandenunterricht in der Neuapostolischen Kirche, 7. Auflage 2019, Neuapostolische Kirche International, Zürich (Schweiz) Druck: Rautenberg Media & Print Verlag KG, 53840 Troisdorf
- https://www.katholisch-in-langwasser.de/glaubensfragen/was-glaubst-du-denn-blog/detailansicht-blog/news/wofuer-brauchen-wir-nochmal-die-zehn-gebote/