Dem Herrn dienen – Ein aktives und freudiges Dienen

Dem Herrn dienen
Aktives oder passives dienen - von außen nicht leicht zu unterscheiden - visualisiert durch Bing Image Creator - editiert mit Pocket Paint

Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.

Josua 24,15b LU17

Wenn wir über den Dienst an Gott nachdenken, stehen wir vor zwei Möglichkeiten: Wir können dem Herrn freudig und gerne dienen oder aus einem Gefühl der Pflicht heraus. Dies ist nicht nur eine äußere Handlung, sondern vielmehr eine Frage der inneren Einstellung. Erich Fromm beschreibt in seinen Werken den Unterschied zwischen aktiver und passiver Arbeit. Diese Unterscheidung lässt sich auch auf unseren Dienst an Gott übertragen.

Aktives Dienen – Ein Dienst aus Freude

Aktives Dienen bedeutet, dass wir unsere Aufgaben mit Hingabe und Freude erfüllen. Es ist nicht etwas, was wir nur tun, weil es von uns erwartet wird, sondern weil es aus unserem Herzen kommt. Wenn wir uns mit unserem Dienst identifizieren, wird er für uns zu einer Quelle der Freude und des Lichts. Jesus selbst weist uns in der Bergpredigt darauf hin, wie wichtig unsere Sichtweise auf die Dinge ist:

Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.

Matthäus 6,22 LU17

Unser „Auge“ steht hier symbolisch für unsere Sichtweise oder auch unseren Standpunkt. Wenn wir mit einem reinen, freudigen Herzen auf unseren Dienst blicken, dann wird unser ganzes Leben hell und voller Licht sein.

Passives Dienen – Ein Dienst aus Pflicht

Dem Herrn aus Pflichtgefühl zu dienen, kann schnell zu einer Last werden. Wenn wir etwas tun, nur weil es von uns erwartet wird, und nicht, weil wir es aus Liebe tun, wird unser Dienst schwer und freudlos. Diese Erfahrung machte auch ein junger Diakon, der eines Tages gebeten wurde, die Orgel im Gottesdienst zu spielen. Er hatte sich jedoch nicht darauf vorbereitet und war eigentlich nicht bereit, den Dienst zu übernehmen. Widerwillig stimmte er zu und spielte die Orgel – ohne große Begeisterung und mit dem Gedanken, die Aufgabe einfach nur hinter sich zu bringen.

Nach dem Gottesdienst kam der Dienstleiter auf ihn zu und sagte:

Das nächste Mal diene freudig.

Anscheinend hatte man dem jungen Diakon seine Unlust deutlich angesehen. Diese Worte hinterließen einen bleibenden Eindruck. Der Diakon erkannte, dass sein Dienst nicht nur eine äußere Handlung war, sondern auch seine innere Haltung widerspiegelte. Ein Dienst, der nur aus Pflichtgefühl geschieht, ist leer und kann weder uns noch andere wirklich erfüllen.

Den Herrn in Demut und Wahrhaftigkeit dienen

Wahrer Dienst an Gott beginnt mit Demut. Josua diente dem Herrn, weil er vertraute – auf die Verheißungen Gottes, auf seine Führung. Er diente nicht, weil er es musste, sondern weil er sich ganz Gott anvertraute und mit seinem ganzen Haus dem Herrn dienen wollte. So wie Josua sind auch wir dazu aufgerufen, aus Dankbarkeit für alles, was Gott für uns getan hat, ihm freudig und aktiv zu dienen.

Der Dienst an Gott ist also nicht nur eine Pflicht, sondern eine Gelegenheit, uns ihm hinzugeben. Es geht nicht darum, was wir tun, sondern wie wir es tun. Lasst uns dem Herrn mit einem reinen und lauterem Auge dienen – mit einem Herzen voller Freude und Hingabe.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/09, 22.09.2024, Dem Herrn dienen, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
  • Fromm, E., Funk, R. (2011). Haben oder Sein: die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Deutschland: Dt. Taschenbuch-Verlag.

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