Achtung vor dem Nächsten

Achtung vor dem Nächsten - Respekt
Achtung vor dem Nächsten ist vergleichbar mit dem Überreichen eines zerbrechlichen Gegenständen - visualisiert durch Bing Image Creator - editiert mit Pocket Paint

Ehrt jedermann, habt die Brüder und Schwestern lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!

1. Petrus 2,17 LU17

Achtung vor dem Nächsten setzt viel Fingerspitzengefühl voraus und ist vergleichbar mit der Weitergabe eines zerbrechlichen Gegenstandes. Sowohl der Überreichende, als auch der Empfangenen müssen genau darauf achten, wie sie handeln, damit alles heil bleibt und nichts zerbricht.

Achtung vor dem Nächsten – Respekt für jeden Menschen zeigen

„Ehrt jedermann“ – dieser Aufruf erinnert uns daran, dass jeder Mensch Würde und Respekt verdient, unabhängig von unserer eigenen Stimmung oder den Herausforderungen unseres Tages. Gerade dann, wenn wir gereizt oder unter Zeitdruck stehen, fällt es uns oft schwer, mitfühlend und respektvoll zu handeln.

Ein Beispiel aus dem Alltag verdeutlicht, wie schnell wir in diesem Punkt straucheln können: Der Dienstleiter war kürzlich im Baumarkt unterwegs, um einige Dinge zu besorgen. Der Tag war bereits stressig, und die Uhr tickte. Als er einige rabattierte Artikel entdeckte und zur Kasse ging, sah er an der Anzeige, dass der Rabatt nicht abgezogen wurde. Genervt und mit mürrischem Ton wies er die Kassiererin darauf hin. Doch anstatt sich irritieren zu lassen, blieb sie ruhig, scannte alle Artikel und erklärte ihm sachlich, dass der Rabatt erst am Schluss abgezogen würde. Auf dem Kassenbon konnte er es dann deutlich sehen.

Diese Begegnung macht deutlich, dass auch wir oft vergessen, wess Geistes Kind wir sind. Vielleicht zeigen wir es nicht immer äußerlich, aber innerlich verschließen wir uns für das Verständnis und den Respekt, den unser Gegenüber verdient. Wir müssen uns bewusst machen, dass jede Person, ob im Alltag, auf der Arbeit oder in unserer Freizeit, Respekt verdient – unabhängig von unseren Launen oder Missverständnissen.

Achtung vor dem Nächsten – Liebe zu unseren Glaubensgeschwistern

Auch „die Brüder und Schwestern zu lieben“ fordert uns auf, geduldig und wertschätzend miteinander umzugehen, besonders in der Gemeinschaft unseres Glaubens. Unsere Glaubensgeschwister sind ebenso Menschen mit Schwächen und Fehlern. Wie schnell erwischen wir uns dabei, innerlich ein Urteil zu fällen – „Was hat der Diakon heute für unverständliche Dinge am Altar gesagt?“ – und dabei übersehen wir, dass vielleicht genau diese Worte jemanden im Herzen getroffen haben. Gott spricht jeden persönlich an und wählt Worte, die oft nicht uns, sondern anderen in diesem Moment guttun.

Ebenso verleitet uns manches Verhalten oder Erscheinungsbild unserer Glaubensgeschwister zu oberflächlichen Gedanken. Doch wer sind wir, dass wir das Äußere eines Menschen bewerten? Wir alle sind von Gott als einzigartige Wesen erschaffen, und es ist unsere Aufgabe, einander mit Liebe und Wertschätzung zu begegnen – unabhängig von unseren Meinungen oder Vorurteilen.

Gottesfurcht als innerer Anker

Der Aufruf, Gott zu fürchten, bedeutet nicht, sich zu fürchten, sondern vielmehr, ihn als den höchsten, heiligen Herrn zu ehren und in Ehrfurcht vor ihm zu leben. Gottesfurcht ist der tiefe Respekt und die Anerkennung seiner Macht und Liebe. Wer in Gottesfurcht lebt, stellt seine eigenen Wünsche und Gedanken hinter das, was Gott als gut und richtig für uns ansieht. Dieser Respekt vor Gott gibt unserem Leben die Ausrichtung und das innere Fundament, das uns auch in schwierigen Momenten standhaft hält.

Respekt vor der Obrigkeit

„Ehrt den König!“ – auch heute bedeutet das, die weltliche Obrigkeit zu respektieren. Die Obrigkeit ist dazu berufen, Ordnung zu halten und Gerechtigkeit zu fördern. Der zehnte Glaubensartikel erinnert uns daran, dass wir zur Achtung und zum Gehorsam gegenüber der Obrigkeit verpflichtet sind, solange diese Gesetze nicht Gottes Willen widersprechen. Diese Grundhaltung fordert uns auf, nicht nur unser eigenes Interesse zu sehen, sondern das Wohl der Gemeinschaft in den Blick zu nehmen und Verantwortung für unsere Umgebung zu übernehmen.

Wenn wir in diesem Sinne Respekt und Achtung für den Nächsten zeigen, wird unser Leben zu einem Zeugnis der Liebe und des Friedens, und wir leben ganz im Sinne des biblischen Appells, „jedermann zu ehren und Gott zu fürchten.“


Literatur

  • Leitgedanken 2024/10, 23.10.2024, Respekt, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
  • https://nak.org/de/kennenlernen/katechismus?id=11186f58-3445-4275-8acd-bcd54b98c5d2

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