Christi Gegenwart

Christi Gegenwart im Heiligen Abendmahl
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Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.

Matthäus 26,26 LU17

Dieses bekannte Bibelwort stammt aus der Erzählung vom Passamahl, kurz vor Jesu Opfertot am Kreuz, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. In Christi Gegenwart feierten sie zum ersten Mal das Heilige Abendmahl.

Heiliges Abendmahl von Ewigkeit her

Im vergangenen Gottesdienst wurde immer wieder die Stiftung des Heiligen Abendmahls durch Jesus Christus erwähnt. Bei mir erweckte diese Formulierung immer den Eindruck, dass es dieses Sakrament vor seiner Stiftung durch den Sohn Gottes nicht gab. Doch auch das Alten Testament gibt Hinweise auf das Heilige Abendmahl.

Im Katechismus wird z.B. die Begegnung Abrahams mit dem Priesterkönig Melchisedek erwähnt, der ihm Brot und Wein reichte (vgl. KNK 8.2.2). Ich denke, dass es sich dabei wie mit dem Heiligen Geist verhält. Er wurde zwar an Pfingsten ausgegossen, aber es gab ihn schon immer. Er ist Teil des dreieinigen Gottes und ihn gab es schon vor Anbeginn der Zeit.

Ich kann mir deshalb vorstellen, dass es die Einrichtung des Heiligen Abendmahls auch schon immer gab und wir erst durch seine Stiftung durch Jesus Zugang zu ihr erhielten. Was für eine großartige Zuwendung Gottes – denn er hatte bereits von Ewigkeit her vor, die Kraft und das Wesen seines Sohnes mit uns zu teilen.

Christi Gegenwart im Heiligen Abendmahl

Das Heilige Abendmahl ist das Sakrament, das wir immer wieder aufs Neue erleben dürfen. Es ist gleichzeitig eine Erinnerung an die Geschehnisse damals, ein Bekenntnis für die Nachfolge und eine innige Gemeinschaft mit Jesus und der Gesamten Gemeinde. Es bereitet uns auf die Wiederkunft Jesu vor, indem wir immer wieder an seinem Wesen und seiner Kraft teilhaben dürfen.

Heiliges Abendmahl würdig genießen

Nach dem Gottesdienst führte ich ein kurzes Gespräch mit einem Diakon. Er gab mir einen sehr schönen Gedanken an die Hand:

Es soll ein Heiliges Abendmahl und kein eiliges Abendmahl sein.

Dabei musste ich an eine Kritik am neuapostolischen Gottesdienstablauf denken. Unter anderem kritisierte der Author die Hektik, die dem eigentlichen Höhepunkt des Gottesdienstes innewohnt. Tatsächlich erinnere auch ich mich an eilige Abendmahlsfeiern. Nachdem die Hostien verteilt und der augenscheinlich letzte Gottesdienstteilnehmer auf seinem Platz saß, kam Hektik bei manchen Amtsbrüdern auf. Manchmal kam sogar während des Schlussgebets noch eine Glaubensbruder oder eine Glaubensschwester von der Toilette zurück.

Ich fragte mich, wieso dass so ist. Ich erinnere mich noch daran, wie das Abendmahl als Kind ein klein wenig magisch wirkte. Die Kelche wurden im Stillen aufgedeckt und alles musste Lautlos von statten gehen. Ich glaube es war mit der neuen Liturgie, als man im allgemeinen sagte, dass man die Kelche ruhig hören dürfe und dass es doch nur Hostien seien.

Vor der Aussonderung mag das auch soweit stimmen, doch während der Aussonderung tritt Leib und Blut Jesu wahrhaft zur Hostie hinzu. Dann sollte die Hostie mit entsprechender Ehrfurcht und Sorgfalt behandelt werden (vgl. KNK 8.2.12 letzter Absatz).

Bewusster Genuss des Heiligen Abendmahls

Vom Altar kamen einige wertvolle Tipps, wie man das Heilige Abendmahl bewusster genießen kann. Man könnte sich z.B. bewusst vorstellen, wie das erste Heilige Abendmahl damals abgelaufen ist und welche innige Gemeinschaft die Jünger mit Jesus teilen konnten. Dann könnte man sich vorstellen, dass wir selbst Teil dieser Gemeinschaft werden, die von der Gegenwart Christi erfüllt ist. Als nächstes könnte man sich das Wesen Jesu mit all seinen Facetten vorstellen, an dem wir teilhaben dürfen und die vom Heiligen Abendmahl ausgehende Kraft, die wir in uns aufnehmen dürfen. Während wir die Hostie empfangen könnten wir uns vorstellen, dass Jesus selbst uns die Hostie überreicht. Wichtig ist, das Heilige Abendmahl nicht zu einer Routine verkümmern zu lassen und uns während der Feier von nichts ablenken zu lassen.


Literatur

  • Leitgedanken 2025/04, 06.04.2025, „Das ist mein Leib“, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
  • Katechismus der Neuapostolischen Kirche. (2012). Deutschland: Bischoff.

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