Die letzten Worte Jesu

Die letzten Worte Jesu - Golgatha und Hoffnung
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Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz!

Matthäus 27,39.40 LU17

In den letzten Momenten seines irdischen Daseins ruft Jesu Worte, die uns bis heute beschäftigen. Diese Worte sind nicht nur Ausdruck von Verzweiflung, sondern auch der Anfang von Psalm 22, der das Leiden eines Gerechten beschreibt.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? 

aus Psalm 22,2 LU17

Es gibt viele Auslegungen dieses Psalms, wie z.B. als Anklage, Moment der Einsicht oder als Ausdruck des Menschseins (vgl. Psalm 22 – Anklage, Einsicht, Menschsein). Oft werden diese Worte als eine verzweifelte Anklage gedeutet, doch in der jüdischen Tradition reicht es oft, nur den ersten Vers eines Psalms zu zitieren, um auf den Inhalt des gesamten Psalms zu verweisen. Um zu verstehen, was Jesus uns mit seinen letzten Worten am Kreuz sagen wollte, möchte ich diesen Psalm genauer beleuchten.

Die letzten Worte Jesu – Hinweis auf Psalm 22

Der Psalm 22 enthält zahlreiche Bilder und Aussagen, die erstaunlich präzise vorhersagen der Leiden Jesu sind. Bereits die ersten Christen sahen darin keinen Zufall, sondern einen Hinweis auf Gottes Plan, der sich in der Passion erfüllt hat:

Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.

Psalm 22,9 LU17

Dieser Vers erfüllt sich schließlich in den Rufen der Menge:

Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

Matthäus 27,43 LU17

Auch Vers 17 erfüllt sich in erschütternder Weise in der Kreuzigung:

Sie haben meine Hände und Füße durchgraben.

aus Psalm 22,17 LU17

Die Fülle dieser Parallelen lässt erkennen: Der Psalm ist mehr als ein Klagegebet Davids – er ist prophetischer Vorausblick auf das Leiden Christi. Doch dieses Leiden ist nicht sinnlos. Es steht eingebettet in eine größere Verheißung, die der Psalm am Ende aufleuchten lässt.

Die letzten Worte Jesu – Hoffnungsschimmer

Der Psalm beginnt mit einer verzweifelten Anklage, doch er endet mit Vertrauen und Hoffnung. Er bietet uns sogar einen kleinen Ausblick auf das Heil, das uns alle erwartet. In den Versen 28 ff. gibt es Hinweise auf die Endzeit, wenn alle Menschen vom Evangelium erfahren und sich zu ihm bekennen. Gottes wird sein Reich in Anspruch nehmen und über alle Völker herrschen.

Jesu Schrei – wahres Menschsein

In Jesu Schrei wird vor allem deutlich, dass er auch die schlimmsten aller menschlichen Erfahrungen von innen heraus kennen gelernt hat. Er musst eine grausige Tortur auf sich nehmen und unsagbar Quälen durchleben. Er erfuhr, wie es ist von Gott getrennt zu sein und musste schließlich den Kreuzestod erleben.

Trotz alledem wies er mit seinen letzten Worten darauf hin, dass alles von Ewigkeit her vorbestimmt war. All der Spott, das Leid und sein Tod waren der Plan Gottes, der uns Menschen die Vergebung unserer Sünden erst möglich machte. Zudem gab er uns mit diesem Psalm neue Hoffnung und zeigte uns, dass Gottes Plan nicht mit seinem Tod enden würde.


Literatur

  • Leitgedanken 2025/04, 18.04.2025, Der gekreuzigten Gottessohn, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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