Viele helfende Hände – Konfirmation 2025

Viele helfende Hände - auch Schuhe müssen geputzt werden
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Und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.

Philipper 3,4 LU17

Der vergangene Sonntagsgottesdienst war etwas ganz besonderes. Ein Gotteskind wurde zu einem vollwertigen und mündigen Mitglied unserer Gemeinschaft. Zu Anfang sagte der Dienstleiter zu unserem Konfirmanden, dass Gott diesen Gottesdienst nur für ihn vorbereitet hat.

Aber wie hat er dies getan? Ist er vom Himmel herabgestiegen und hat alles selbst vorbereitet? Nein, denn so arbeitet Gott nicht. Er nimmt uns schwache Menschen als Werkzeuge. So hat sich jemand viele Gedanken über den Blumenschmuck gemacht und ihn schließlich vorbereitet. Der Chor hat in wochenlanger Vorbereitung Lieder für diesen Tag vorbereitet und viele andere Dinge mehr.

So ist es aber nicht nur, wenn Konfirmation ist. Es gibt viele helfende Hände, die den Gemeindebetrieb und das Werk Gottes am laufen halten. Es gibt viele Aufgaben die erledigt werden müssen.

Schuhe putzen für die Heilsarmee

Der Dienstleiter gab uns dazu eine sehr schöne Geschichte von einem Priester, der in die Heilsarmee eintreten wollte an die Hand:

Ein Priester hatte ein klares Ziel: Er wollte Bischof werden. Er träumte davon, der Kirche in einer hohen Position zu dienen, Einfluss zu nehmen, zu predigen und zu leiten. Doch trotz all seiner Bemühungen und seines Engagements blieb die ersehnte Berufung aus.

Enttäuscht und innerlich suchend, entschloss er sich schließlich, einen anderen Weg einzuschlagen – er meldete sich bei der Heilsarmee, fest entschlossen, dort für Gott zu wirken.

Doch statt einer verantwortungsvollen Aufgabe erhielt er einen Putzeimer und eine Bürste. Seine erste Aufgabe: die Schuhe der neuen Mitglieder putzen.

Der Priester war irritiert, vielleicht sogar gekränkt. Sollte das wirklich seine neue Berufung sein? Sollte er, ein Mann mit Bildung und geistlicher Erfahrung, nun Schuhe putzen? Zweifel kamen auf.

Doch dann kam ihm ein Bild in den Sinn – das Bild Jesu, wie er seinen Jüngern die Füße wusch. Und da dachte er bei sich: ‚Wenn Jesus, der Herr selbst, seinen Jüngern die Füße waschen konnte, dann kann ich auch die Schuhe dieser Menschen putzen.‘
Und so begann er, mit neuer Haltung und Demut, seinen Dienst.

Quelle unbekannt, aus einem Gottesdienst, rekonstruiert mit KI

Interessant ist, dass die Heilsarmee auch heute noch Aufmerksamkeit auf sich zieht, indem sie Menschen die Schuhe putzt (vgl. heilsarmee.ch).

Viele helfende Hände – Sichtbar und unsichtbar

Bei dieser Geschichte musste ich daran denken, dass es viele offensichtliche bzw. sichtbare Aufgaben. Der Blumenschmuck steht vor der Gemeinde auf den Altar. Der Chor singt wunderschön und die Priester gestalten dir Gottesdienste.

Es gibt aber auch solche Aufgaben, die zunächst vielleicht nicht bemerkt werden bzw. unsichtbar sind. Erst wenn der Priester aus der Geschichte die Schuhe der Neulinge nicht geputzt hätte, würde man sehen, das diese Aufgabe nicht erfüllt wurde. Erst wenn die Kirche einmal nicht geputzt wird, bemerkt man viele helfende Hände die das Kirchengebäude in der Regel sauber halten.

Die unsichtbaren Aufgaben sind genauso wichtig wie die sichtbaren. Ohne die vielen helfenden Hände im Hintergrund, könnte kein Gottesdienst stattfinden. Es könnten keine Feste ausgerichtet werden und es wäre schlecht um das Werk Gottes bestellt.

Viele helfende Hände – Alles hat seine Zeit

Aber das Glaubensleben besteht nicht nur aus Arbeit. Ein sehr schönes Beispiel ist der Frühjahrsputz. Erst wird den ganzen Morgen gearbeitet und anschließend lässt die Gemeinde den Tag ausklingen. Ein gemeinsames Mittagessen wurde vorbereitet, alle sitzen zusammen und genießen die Gemeinschaft.

Natürlich ist es wichtig, im Werke Gottes mitzuhelfen. Jeder muss seine Aufgabe und seine Platz selbst finden. Aber es ist auch wichtig, auf sich selbst zu achte, um selbst bei Kräften zu bleiben. Wer helfen will und Gutes tun will, der muss auch selbst bei Kräften bleiben. Wenn jeder ein bisschen mithilft, verteilt sich die Last auf mehrere Schultern. Unsere Gemeinschaft wird erhalten und gestärkt.


Literatur

  • Leitgedanken Sondernummer 2025/01, 4 Konfirmation, Entschlossen, das Gute zu tun, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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