Die erste Auferstehung
Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
1. Korinther 15,51b.52 LU17
Bei der ersten Auferstehung werden alle Gläubigen der Kirche Jesu Christi verwandelt, die sich ernsthaft zu ihm bekennen. Sie erhalten als Erste den unverweslichen Auferstehungsleib und werden deshalb auch die Erstlinge oder nach einem Vers aus der Offenbarung die Seeliggepriesenen genannt:
Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
Offenbarung 20,6 LU17
Die erste Auferstehung ist zentraler Bestandteil unseres Glaubens
Die erste Auferstehung ist ein zentraler Bestandteil der neuapostolischen Lehre. Oft wird sie als unser Glaubensziel bezeichnet. Aber hier muss man besonders aufpassen, denn die erste Auferstehung benennt gleich mehrere Ereignisse, die es zu unterscheiden gilt. Zum einen ist damit die Wiederkunft Jesu und die damit einhergehende Auferstehung der Toten und die Entrückung gemeint und zum anderen die Auferstehung der Märtyrer aus der großen Trübsal.
Das Glaubensziel von neuapostolischen Christen ist es, Teil der Entrückung bei der Wiederkunft Jesu zu sein. Als Märtyrer in der großen Trübsal zu sterben, kann für uns keine Alternative sein, zumal wir dann auch nicht bei der Hochzeit des Lammes dabei wären.
Unsere Hoffnung gründet auf dem Ostergeschehen
Unsere Hoffnung auf die Auferstehung der Toten gründet auf den Geschehnissen des Osterfestes. Jesus ist von den Toten auferstanden und hat als Erster den Auferstehungsleib erhalten.
Wir glauben, dass in der Zukunft die Toten nach einer festgelegten Ordnung auferstehen werden, wie sie im neuen Testament beschrieben wird:
Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt.
1. Korinther 15,20.22-24 LU17
Jesus ist als Erstling an Ostern auferstanden. Bei seiner Wiederkehr werden die in Christus Gestorbenen auferstehen und gemeinsam mit den Lebenden, die sich auf sein Kommen vorbereitet haben, in die Herrlichkeit zur Hochzeit des Lammes eingehen.
Nach der Hochzeit im Himmel kommt er wieder zurück auf die Erde und alle, die trotz der großen Trübsal an der Nachfolge fest gehalten haben und als Märtyrer gestorben sind, werden wieder auferstehen.
Als Letztes werden alle übrigen Toten am jüngsten Tag zum Endgericht auferstehen. Somit kommt man auf eine eindrucksvolle Anzahl von drei Auferstehungen der Toten, die in der Zukunft noch geschehen werden.
Die Erstlinge aus den Lebenden und Toten erhalten den Auferstehungsleib
Wenn die Toten wieder auferstehen, erhalten sie nicht einfach ihren irdischen Leib zurück. Auch die Erstlinge behalten nicht ihren irdischen Leib.
Das sage ich aber, liebe Brüder und Schwestern, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
1. Korinther 15,50 LU17
Von dieser Bibelstelle ausgehend, können wir darauf schließen, das wir einen anderen Leib benötigen um in die Herrlichkeit und in das Reich Gottes eingehen zu können. Diesen Leib nennen wir den Auferstehungsleib.
Doch was ist dieser Auferstehungsleib, von dem hier dies Rede ist? Im ersten Brief an die Korinther heißt es:
Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
1. Korinther 15,53 LU17
Wir glauben, dass die Erstlinge einen geistlichen Leib erhalten und sich bei der Entrückung verwandeln. Apostel Paulus bezeichnet dieses Ereignis als ein Geheimnis. Was dabei geschieht, übersteigt unser menschliches Vorstellungsvermögen.
Obwohl die Verwandlung ein Mysterium ist, werden wir nicht auf rätselhafte Weise in etwas völlig Unbekanntes verwandelt werden. Die Worte „geistlicher Leib“ verraten uns, dass unser neuer Leib ganz vom Geist Gottes erfüllt sein wird. Zeit und Raum werden für diesen Körper keine Barrieren mehr darstellen und wenn die Liebe bleibt, wird unsere ganze Existent von Liebe erfüllt sein. Diese Verwandlung ist letztlich die Vollendung unserer irdischen Bemühungen, dem Bilde Jesu immer ähnlicher zu werden. (nach Werner de Boors Erklärung des ersten Brief des Paulus an die Korinther, R. Brockhaus Verlag, Wupperthaler Studienbibel S.288)
Wenn der Schall der Posaune die endzeitlichen Ereignisse einleitet, endet unsere irdische Existenz, wie wir sie kennen. Wir können nichts mitnehmen, also sollten wir uns auch nicht an Irdisches binden. Das soll nicht heißen, dass wir in Askese leben sollen. Nur sollten wir uns bewusst machen, dass alle unsere Habseligkeiten nur vorübergehend in unserem Besitz sind.
Lebende und Tote bereiten sich auf die erste Auferstehung vor
Wir glauben, dass es die Aufgabe der heute lebenden Apostel ist, uns auf diesen Tag vorzubereiten. Die Apostel bauen das Erlösungswerk des Herrn auf und pflegen eine liebevolle Beziehung zu den Gläubigen. Die Heilsvermittlung besteht darin, das Heil in Jesus Christus durch Wort und Sakrament zu verkünden, bis zur Wiederkunft Christi (nach KNK 7.6.5).
Doch die Verantwortung für unser Heil haben nur wir allein. Wir müssen die Bedingungen für die Erstlingschaft selbst erfüllen, indem wir uns mit Wasser und Heiligem Geist taufen lassen, an der Verkündung der Sündenvergebung bewusst teilhaben und im Heiligen Abendmahl an der Gemeinschaft mit Jesus Christus teilhaben.
Die lebenden Apostel spenden diese Sakramente für Lebende und für Entschlafene. Nach unserem Verständnis gibt es entschlafene Seelen, die in der Ewigkeit das Evangelium verkünden und Fürbitten sprechen (siehe auch Hoffnung für Entschlafene). Sakramente können allerdings nur hier auf Erden gespendet werden, da es bei Sakramenten immer eine Sichtbare und eine Unsichtbare Seite gibt (siehe KNK 8). Deshalb werden diese Sakramente an jedem Entschlafenengottesdienst für Entschlafene gespendet.
Das Wichtigste ist es aber, in der Nachfolge zu bleiben und eine positive Haltung gegenüber Jesu Christi zu bewahren. Unser Leben muss auf die Wiederkunft Christi ausgerichtet sein, um bei der ersten Auferstehung dabei sein zu können, denn dies ist unser Glaubensziel.
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