Ausdauerndes Gebet und allerheiligster Glaube

Ausdauerndes Beten
Ein Beter in tiefer Versunkenheit - visualisiert von Playground.ai

Ihr aber, meine Lieben, baut euer Leben auf eurem allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist

Judas 20 LU17

Der Übertragungsgottesdienst aus Ulm-West war wirklich sehr schön gestaltet und man hat gemerkt, dass im Vorfeld viel vorbereitet wurde. Der Gesang des Chores und das Spiel des Orchester sind mir direkt ins Herz gegangen. Mir ist bewusst, das auch im Hintergrund viele liebende Hände mitgearbeitet haben, damit die Übertragung und das ganze Gottesdienstprogramm so reibungslos ablaufen konnte.

Die Predigt war sehr inspirierend und ich nahm mir vor, alles im Gedächtnis zu behalten. Bevor diese Gedanken zu sehr verblassen, will ich sie deshalb in einigen Kerngedanken zusammenfassen.

Gott nimmt und so an, wie wir sind

Zu Beginn des Gottesdienstes sang der Chor ein Lied, das mit den Worten „Ich komm wie ich bin“ begann. Trotz unserer Unterschiede, Schwächen und Fehler, sind wir eingeladen, so vor Gott zu kommen, wie wir sind. Dabei ist es egal, welche Lebensplanungen oder Einstellungen wir haben und welcher Altersgruppen wird angehören. Gott nimmt uns in unserer Einzigartigkeit an, auch und gerade weil wir erlösungsbedürftige Sünder sind. Für uns heißt das, dass wir jemanden haben, zu dem wir immer zurück kehren können. Gott ist unser zu Hause im Glauben.

Jeder ist für sein Heil selbst verantwortlich

Niemand kann stellvertretend für seinen Nächsten vor Gott treten. Jeder von uns trägt die Verantwortung, selbst zu Gott zu kommen. Schon oft haben wir von der Begebenheit gehört, die von einem Jugendliche erzählt, der mit dem Beten Schwierigkeiten hatte. Er schrieb damals die Worte „Ich kann nicht mehr beten“ an eine Pinwand. Ein anderer Jugendlicher schrieb daraufhin als Antwort „Dann bete ich für dich!“ darunter. Ein schöner Gedanke, dass jemand anderes für uns in Fürbitte eintritt. Doch letztendlich müssen wir selbst unseren Glauben leben. Wir müssen selbst beten und selbst in der Nachfolge bleiben.

Das Evangelium und der Allerheiligsten Glaube als Lebensfundament

Der Bezirksapostel forderte uns während der Predigt auf, unser Leben auf dem Evangelium Jesu Christi und dem allerheiligsten Glauben zu gründen. Unser Glaube soll unserem Leben als Fundament dienen, das auf dem vollkommenen Evangelium Jesu Christi beruht. Nichts soll unser Leben so sehr einnehmen, wie unser Glaube. Und nichts soll unser Leben so sehr binden, dass es uns bei der Wiederkunft Jesu zurückhalten kann.

Vertrauen und Demut im Gebet

Wenn wir beten, sollen wir dem Lieben Gott nicht vorschreiben, wie er etwas zu tun hat. Stattdessen wollen wir auf die Liebe und Weisheit Gottes vertrauen. So heißt es schon im Matthäus-Evangelium:

Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder der ihm, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!

Matthäus 7,9-11 LU17

In dem Bibeltext symbolisieren die Steine das Nutzlose und die Schlange symbolisiert etwas, das uns schaden kann. Unser himmlischer Vater wird uns niemals etwas geben, das nutzlos ist oder uns schaden könnte. Doch oft ist das, worum wir beten genau das: Ohne Nutzen oder gar schädlich für unser ewiges Leben.

Deshalb sollten wir in einer demütigen Haltung vor Gott treten. Wir sollen nicht diese eine spezielle Lösung fordern, die wir uns gerade in den Kopf gesetzt haben. Wir wollen stattdessen darauf vertrauen, dass Gott genau weiß, was gut für uns ist.

Ausdauerndes Gebet hilft treu zu bleiben

Einmal zu beten ist ganz einfach. Doch jeden Tag aufs Neue, immer und immer wieder in die Zwiesprache mit Gott zu treten, ist schwierig. Doch gerade diese Beharrlichkeit im Gebet ist wichtig für den Erfolg unseres Glaubenslebens. Der Vergleich mit der Witwe, die beharrlich vor einem ungerechten Richter steht, verdeutlicht, dass unser Gebet Ausdauer und viel Hingabe erfordert. Als gläubige Christen werden wir aufgefordert, nicht nachzulassen und uns ausdauerndes Gebet als Praxis im Glauben anzueignen.

In der Predigt wurde auch darauf hingewiesen, dass besonders das ausdauerndes Gebet wirkt. Es gibt viele Geschwister, die Jahre und Jahrzehnte um Verbesserung ihrer Lebensumstände gebetet haben. Aber scheinbar hat der liebe Gott diese Bitte bisher nicht erhört. Jetzt haben wir in diesem Jahr sogar das Motto „Beten wirkt“ und diese Geschwister mögen jetzt vielleicht sogar denken, dass das es nicht stimmt, dass Beten wirkt. Sie glauben, dass ihre jahrelangen Gebete nichts gebracht haben. Doch da liegen sie völlig daneben, denn es hat ihnen sehr wohl etwas gebracht. Sie sind treu im Glauben und in der Nachfolge geblieben und das kann wahrlich nicht jeder von sich behaupten.

(Hier endet der Abschnitt, der die Kerngedanken des Gottesdienstes enthält.)

Ausdauerndes Gebet ist Zeugnis unseres Glaubens

Wenn Menschen in unserem Umfeld sehen, dass wir jeden Tag mit unserem himmlischen Vater sprechen, dann ist das ein Zeugnis unseres Glaubens. Jeden Morgen sollte Beten das Erste sein, was wir tun. Mehrmals täglich treten wir mit Gott in Kontakt, um ihn zu Loben, ihm zu Danken oder um etwas zu Bitten.

Gläubige Muslime beten sechs mal des Tages und neigen ihr Haupt gen Mekka. Im christliche Glauben gibt es die Kirchenglocken die uns Christen daran erinnern, dass wir beten sollen. Wenn wir das jedes mal machen würden, müssten wir zu jeder vollen Stunde beten. Das wäre ein wahrhaftes Zeugnis für unseren Glauben.

Wir sollen aber nicht so beten, wie es der Pharisäer im Tempel getan hat. Wir sollen dabei eine demütige Haltung, wie der Zöllner einnehmen und erkennen, dass wir arme Sünder sind.

Ausdauerndes Gebet überzeugt

Als die beiden Bischöfe nach dem Heiligen Abendmahl die Amtskrippe bildeten und die Entschlafenen das Heilige Abendmahl feiern konnten, musste ich daran denken, was ich in den letzten Tagen in einer Facebookgruppe gelesen habe. Dort wurde in einem Kommentar behauptet, dass wir durch unser Entschlafenenwesen nichts bewirken könnten.

Natürlich ist es so, dass die Gnade und das Heil für die Entschlafenen allein der Souveränität Gottes unterliegen. Aber ich gehe stark davon aus, dass Gott alle Menschen erretten will. Das bedeutet alle Menschen, die jemals gelebt haben. Dabei lässt uns der liebe Gott trotzdem unseren freien Willen. Er wird niemanden zu seinem Heil zwingen. Wir müssen wollen, dass er uns erlöst.

Was ist aber mit denen, die nicht mehr Glauben? Was geschieht mit ihnen in der Ewigkeit? Sind sie dann plötzlich gläubig? Ich wage das zu bezweifeln.

Oder was ist mit denen, die sich sogar im Streit von der Kirche getrennt haben oder die mit Gott hadern? Löst sich deren Konflikt in Wohlgefallen auf, nur weil sie jetzt in der Ewigkeit sind? Ich glaube nicht, dass es so einfach ist.

Doch ich bin mir ganz sicher, dass der Liebe Gott auch um diese Seelen ringt. Ich stelle mir vor, dass er zu ihnen geht und versucht sie zu überzeugen, mit ihm zu kommen. Wäre es da nicht ein gutes Argument, wenn jemand von dem die Seele es niemals erwartet hätte, liebend für ihn in Fürbitte eintritt?

Deshalb bin ich überzeugt, dass es sehr wohl etwas bringt für die Entschlafenen einzutreten. Das Ausdauernde Gebet hilft dabei, diejenigen zu überzeugen, die ihr Heil und ihre Erlösung bisher immer abgelehnt haben.

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3 Antworten

  1. Februar 19, 2024

    […] Bezirksapostel Michael Ehrich war vor nicht allzu langer Zeit in Ulm-West, wo er vom Evangelium und dem Allerheiligsten Glauben als unserem Lebensfundament sprach (siehe Ausdauerndes Gebet und allerheiligster Glaube – Evangelium und dem Allerheiligsten Glauben als…). […]

  2. März 1, 2024

    […] Doch Gott will, dass sie Freiwillig zu ihm kommen. Deshalb hat er uns allen den freien Willen gegeben. Genau deswegen braucht er unsere Fürbitte. Ich kann mir vorstellen, dass er für die Erlösung jeder Seele kämpft (siehe auch Ausdauerndes Gebet überzeugt). […]

  3. Mai 21, 2024

    […] Dieses Bibelwort wurde bereits Anfang diesen Jahres verwendet, als unser Bezirksapostel Michael Erich in Ulm-West diente. Die Tatsache, dass diese Wort zweimal in so kurzer Zeit erweckt wurde, zeigt doch seine besondere Wichtigkeit. Bei manch einem ist die Erinnerung an diesen Gottesdienst sicherlich schon verblasst. Deswegen möchte ich an dieser Stelle zusätzlich auf den dazugehörigen Begleitartikel hinweisen: Ausdauerndes Gebet und allerheiligster Glaube. […]

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