Das Doppelgebot der Liebe

Das Doppelgebot der Liebe
Das Doppelgebot der Liebe - visualisiert mit Bing Image Creator - editiert mit Gimp

Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6,5). Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben die dich selbst« (3. Mose19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Matthäus 22,37-40 LU17

In diesem Vers wurde Jesus die wichtige Frage, nach dem höchsten Gesetz, gestellt. Als Antwort gab er uns das Doppelgebot der Liebe. Diese Begebenheit aus dem Matthäusevangelium ist auch im Markusevangelium und im Lukasevangelium zu finden. Die Tatsache, dass diese Erzählung gleich dreimal im Neuen Testament zu finden ist, zeigt uns wie wichtige diese Frage und Jesu Antwort darauf sind.

Liebe zu Gott

Erich Fromm unterscheidet die Liebe zu Gott in zwei unterschiedliche Arten. Bei der ersten Art der Gottesliebe handelt es sich hauptsächlich um ein Denkerlebnis und ist eng verknüpft mit dem Glauben an Gott, seine Existenz, seine Gerechtigkeit und Liebe. Sie ist vom aristotelischen Standpunkt (vereinfacht: dem wissenschaftlichen Standpunkt) geprägt und führt dazu Gottes Existenz, Liebe und alles was mit ihm in Kontext steht mit logischem Denken erfassen zu wollen.

Bei der zweiten Art der Gottesliebe geht es viel mehr darum intensive Einheit mit Gott zu suchen, die nicht davon zu trennen ist, dass die Liebe in jeder unserer Handlungen im Leben zum Ausdruck kommt. Es geht dabei um echtes Gotterleben. Vor kurzem stieß ich dazu passend auf eine Liste, die aufzählt, was dazu gehört ein guter Christ zu ein. Ein Punkt hat mich dabei bis heute nicht losgelassen:

Lass alles was du tust ein Lobpreis Gottes sein.

Ich finde das ist ein guter Punkt, denn wenn wir all unser Handeln zu einem Lobpreis Gottes machen, kann unsere Tun nur gut sein. Meiner Meinung nach ist weder die eine noch die andere Art der Gottesliebe die richtige. Es kommt hier denke ich auf die richtige Mischung an. Einerseits ist es wichtig zu wissen, woran wir als Christen glauben, aber wir sollten uns nicht zu sehr auf Dogmen versteifen. Wahrhaft glauben kann nur, wer Gott erlebt und erfährt.

Liebe zum Nächsten

Weiter oben im Text steht bereits geschrieben, dass die Liebe zu Gott nicht ohne die Liebe in all unserem Tun sein kann. Erich Fromm sieht die echte und wahrhaften Liebe nicht als etwas, das selektiv sein kann. Wer wahrhaft liebt, der liebt nicht nur einen Menschen, sondern er liebt alle Menschen und seine Liebe erfüllt all sein Denken, Sprechen und Handeln.

Wahrhaftige Liebe ist bedingungslos. Gott liebt uns Bedingungslos. Also ist die Liebe die wir von unserem Himmlischen Vater erhalten Bedingungslos. Als Christen sind wir dazu angehalten, diese bedingungslose Liebe ungefiltert an unsere Nächsten weiter zu geben. Genauso wahrhaftig und bedingungslos. Dies ist auch der Schlüssel dazu, in all unserem Tun Gott zu lobpreisen und dem Doppelgebot der Liebe zu folgen.


Literatur

  • Leitgedanken 2025/02, 16.02.2025, Der Gesetzgeber der Liebe, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
  • Fromm, E. (2006). Die Kunst des Liebens. Deutschland: Dt. Verlag-Anst..

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