Das Friedensreich – Was bedeutet es für uns?
Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.
Jesaja 2,3 LU17
Das Bibelwort weist auf zukünftige Dinge hin
Das Bibelwort steht im Buch des Propheten Jesaja und weist einen engen Bezug zum Friedensreich auf, das Jesus in der letzten Zeit vor dem Endgericht regieren wird:
Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen…
aus Jesaja 2,2 LU17
„Zur letzten Zeit“: Das bedeutet zu der Zeit, wenn die Hochzeit im Himmel vorüber ist. Nach der großen Trübsal, wenn der Herr mit den Seinen wiederkommt.
„…der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen…“: Diese Worte weisen auf das Friedensreich hin, das Jesus bei seiner Wiederkunft errichten wird.
Einige Kapitel weiter in den prophetischen Büchern von Jesaja wird Jesus als der Friedefürst angekündigt. Wie wir wissen, hat Jesus nicht umsonst diesen großen Namen, denn er selbst wird das Friedensreich hier auf Erden errichten.
In diesem Friedensreich wird er eine Friedensordnung schaffen, in der die Menschen keinen Krieg mehr miteinander führen werden:
Und er wird richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
Jesaja 2,4
Das Friedensreich aus Sicht der neuapostolischen Lehre
Im Katechismus der neuapostolischen Kirche wird das Friedensreich im Kapitel 10.6 wie folgt beschrieben:
Nach der Hochzeit des Lammes im Himmel, kommt Jesus mit den Seinen, d.h. der Kirche Jesu Christi, zurück auf die Erde. Der Teufel wird gebunden und hat keine Macht mehr über uns Menschen. Es ist niemand mehr da, der uns verführen könnte. Dennoch werden die Menschen weiterhin sündigen, da die sog. Geneigtheit zur Sünde immer noch fest in der Natur der Menschen verankert ist. Aus eben diesem Grund wird auch der Tod noch nicht besiegt sein. Es wird weiterhin geboren und gestorben.
Für diejenigen, die bei der ersten Auferstehung entrückt wurden, gilt dies allerdings nicht. Denn diese Seliggepriesenen, wie sie in der Offenbarung genannt werden, haben dann einen geistlichen Leib, der dem des Herrn gleicht. Sie werden während seiner Königsherrschaft an seiner Seite Teil der königlichen Priesterschaft sein und die frohe Botschaft in der diesseitigen, wie auch in der jenseitigen Welt verbreiten. Am Ende des Friedensreiches hat so jeder der je gelebt hat vom Evangelium erfahren.
Auf Wikipedia gibt es viele verschiedene Interpretationen, wie und wann die zukünftigen Dinge geschehen werden. In einem Dschungel von Fachbegriffen aus der Apokalyptik findet man sich als Laie nur schwer zurecht.
Die neuapostolische Eschatologie ist meiner Meinung nach nicht konkret in eine dieser Theorien einzuordnen. Einerseits passt die zeitliche Abfolge ziemlich gut zum dispensationalistischen Prämillenarismus, aber nach der neuapostolischen Lehre darf der Zeitraum von tausend Jahren, wie im Amillenialismus nicht wörtlich genommen werden.
Angelehnt an Charles C. Ryrie könnte man die eschatologische Lehre der neuapostolischen Kirche, als progressiven dispensationalistischen Prämillenarismus bezeichnen.
Was bedeutet das Friedensreich für uns
Ich persönlich stelle mir das Friedensreich wie eine Vorstufe zum Paradies vor. Die Menschen werden frei von den Einflüssen des Teufels sein und so ist es zum ersten Mal möglich, dass unter der Herrschaft Jesu Weltfrieden herrscht.
Wir alle wissen, dass Gott die Welt so geschaffen hat, dass von allen Ressourcen für alle Menschen genug da wäre. Ich kann mir vorstellen, dass im Friedensreich auch die Gier besiegt wird. Dann wird es möglich sein, Lebensmittel gerecht zu verteilen und niemand muss mehr Durst oder Hunger leiden. Jeder wird ein Obdach haben und alle Menschen leben in Harmonie miteinander.
Die Priesterschaft wird dann zu allen Völkern gehen um ihnen das Evangelium mit Hingabe zu verkünden. Jeder wird in den Wegen Gottes (siehe Bibeltext) unterrichtet.
Gott liebt alle Menschen und will, dass alle Menschen Erlösung finden, damit sie alle die ewige Gemeinschaft mit ihm eingehen können. Diese Liebe wird im Friedensreich deutlich spürbar sein und ich möchte sagen, sie wird fast greifbar sein. Noch mehr als heute wird diese Liebe Gottes von allen Menschen erfahrbar sein.
Das Friedensreich ist nicht das Reich Gottes
Das Friedensreich ist nicht das Ziel des Heilsplans von Gott, denn im Friedenreich werden wir Menschen noch nicht in der ewigen Gemeinschaft mit Gott sein. Wenn sich die Zeit erfüllt und das Friedensreich endet, werden alle Menschen, die Lebenden und die Toten aller Zeiten von Christus gerichtet.
Allein die Herzenseinstellung von jedem Einzelnen ist für dieses Urteil ausschlaggebend. Wer Jesus Christus annimmt, darf in das Reich Gottes und die neue Schöpfung eintreten. Wer ihn ablehnt, verbleibt im Elend und in der Gottferne.
Das Friedensreich auch heute schon?
Statt uns nur auf das kommende Friedensreich zu freuen, sollte es unser Ansinnen sein, die Prinzipien des Friedensreiches auch in unser heutiges Leben mit aufzunehmen. Das bedeutet, dass wir aktiv daran arbeiten sollen, Frieden in unserer Gemeinde zu fördern und die Selbstsucht in uns zu überwinden.
Lasst uns hinterfragen, wie wir dazu beitragen können, unser Gemeindeleben zu verbessern. Was kann ich tun, um andere zu entlasten? Wer braucht Hilfe und wer ist in unserer Gemeinschaft besonders hilfsbedürftig?
Auch unsere eigene Herzenseinstellung sollten wir regelmäßig überprüfen. Schließlich ist sie es, die darüber entscheidet, ob wir in das zukünftige Reich Gottes eintreten dürfen oder ob wir in ewiger Gottferne verbleiben müssen.
2 Antworten
[…] vorigen Beitrag habe ich mich mit dem Friedensreich beschäftigt. Dort wurde klargestellt, dass das Friedensreich […]
[…] Dieses Königtum ist nicht zu vergleichen mit irdischen Königtümern oder mit politischer Macht. Es gibt vorerst keine äußere Pracht- oder Machtentfaltung, wie es bei irdischen Herrschern der Fall ist. Erst wenn die Zeit sich erfüllt, kommt er als König des Friedens zurück auf die Erde und richtet sein Friedensreich auf. Dort wird er regieren in all seiner Herrlichkeit und sein Königtum tritt sichtbar zu Tage (siehe auch Das Friedensreich – Was bedeutet es für uns?). […]