Demütig

Ein Kreuz, demütig in der Düsternis, erstrahlt von göttlichem Glanze
Ein Kreuz, demütig in der Düsternis, erstrahlt von göttlichem Glanze - visualisiert durch Bing Image Creator - editiert mit GIMP

Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

Jakobus 4,10 LU17

Im letzten Gottesdienst haben mich drei Begriffe besonders berührt. Jeder von ihnen beleuchtet eine andere Facette der Demut:

  • Dienstbereitschaft
  • Dankbarkeit
  • Selbstreflektion

Demütig und Dienstbereit

Wer demütig ist, ist bereit, Gott und seinem Nächsten zu dienen. Doch oft tun wir das genaue Gegenteil: aus Trotz meiden wir neue Aufgaben und weigern uns zu helfen.

Ich musste dabei sofort an die traditionelle Grußformel „Servus“ denken. Frei übersetzt zeigt dieser Gruß dem Nächsten, dass man bereit ist ihm zu dienen. Durch diesen Gruß entgegnet man seinem Gegenüber Wohlwollen. Andere Formulierungen, wie z.B. die Worte „zu Diensten“ oder „Was kann ich für dich tun?“ signalisieren, dass man bereit ist dem anderen zu helfen.

Auch in anderen Ländern bzw. Sprachen gibt es diese Grußformel, wie z.B. „Ciao“ in Italien oder „tjena“ im Schwedischen. Oft sagt man diese Begrüßung nur so dahin und weiß nichts um seine eigentliche Bedeutung. Doch wäre es nicht schön, wenn man sich mit einem herzlichen „Servus“ begrüßen würde, um damit wirklich seine Dienstbereitschaft zu signalisieren?

Demütig und Dankbar

Wer demütig ist, ist Dankbar, denn er weiß, dass alles von Gott kommt. Ein Freund von mir erzählte mir einmal, dass er jeden Tag eine buddhistische Dankbarkeitspraktik vollzieht. Er stellt sich vor, für was er alles in seinem Leben Dankbar sein kann und für das er nichts bringen konnte.

Dazu zählen die einfachen Dinge, wie Auf- und Untergang der Sonne, die Luft zum Atmen, ein Dach über dem Kopf und jeden Tag reichlich Nahrung. Aber wir können auch Dankbar für unsere Eltern sein, die uns von klein auf in die richtigen Bahnen gelenkt haben. Eltern, die uns im Glauben erzogen haben und für unser natürliches Wohl, für Bildung und für vieles mehr gesorgt haben.

Wir können Dankbar für all die Menschen sein, denen wir begegnen durften. All die schönen Momenten, die wir erleben durften und noch erleben werden. Dankbar für die Gemeinde, von der wir ein Teil sein dürfen und dankbar dafür, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem wir unseren Glauben frei ausübend dürfen.

Demütig in Selbstreflektion

Doch sind wir wirklich so demütig, wenn wir in den Alltag zurückkehren oder sind wir vielleicht jemand, der immer recht haben muss? Sind wir vielleicht derjenige, der das Sagen haben muss? Gibt es vielleicht Situationen, in denen wir nicht Dienstbereit sein wollen? Sind wir immer Vergebungsbereit und erkennen, dass auch wir arme Sünder und schwache Menschen sind?

Wenn ich darüber nachdenke, muss ich mir eingestehen, dass es bei mir noch viele Baustellen gibt. In solchen Momenten werde ich still und demütig – und kann nur auf Gottes Gnade vertrauen.


Literatur

  • Leitgedanken 2025/01, 29./30.01.2025, Demut führt zur Erhöhung, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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