Der Geist macht lebendig: Die Bedeutung des Evangeliums
Der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
2. Korinther 3,6 LU17
Unser Bibeltext ist eine der zentralen Aussagen des zweiten Briefes an die Korinther. Der Vers weist auf den Kerngedanken „Der Geist macht lebendig“ hin und offenbart den Unterschied zwischen Gesetz und Gnade, zwischen dem Alten und dem Neuen Bund. Es geht nicht darum, das Gesetz zu verwerfen, sondern die lebendige Kraft des Geistes zu erkennen, die uns durch Jesus Christus geschenkt wurde.
Der Kampf gegen die Werkgerechtigkeit
Die Christen in Korinth standen vor einer Herausforderung, die auch heute viele Gläubige betrifft: Sie neigten dazu, die Errettung durch das strikte Einhalten von Gesetzen und Regeln zu suchen. Doch das führt nicht zu Gott, sondern zu einer Art „knechtischem Gehorsam“. Wie oft denken auch wir heute, dass wir uns Gottes Segen durch gute Werke „verdienen“ können? Doch das Evangelium lehrt uns, dass es nicht unsere Werke sind, die Heil bringen, sondern allein die Gnade Jesu Christi. Der Glaube an Ihn ist es, der uns rettet, nicht die Anhäufung von „Punkten“ auf unserem „Himmelskonto“.
Paulus macht klar: Die Erfüllung des Gesetzes allein führt uns nicht zum Heil. Es ist der Glaube an das Opfer Jesu Christi, der uns rettet. Das Gesetz offenbart unsere Unvollkommenheit, aber es ist der Geist, der uns lebendig macht. Gute Werke sind ein natürlicher Ausdruck unserer Liebe zu Gott und unserer Dankbarkeit für seine Gnade, aber sie sind keine Bedingung für unser Heil. Dieser Gedanke ist von großer Bedeutung für unser christliches Leben, denn er lenkt unseren Fokus weg von der Angst, nicht genug zu tun, hin zu der Freude, in der Liebe Gottes zu leben.
Die wahre Bedeutung der guten Werke
Natürlich sind gute Werke trotzdem wichtig. Ein lebendiger Glaube zeigt sich immer in Taten. Doch diese Werke müssen aus Liebe und nicht aus Berechnung geschehen. Jesus selbst hat das durch sein Leben und Wirken vorgelebt. In seiner Begegnung mit dem blinden Bartimäus, dessen Heilung er zur Offenbarung des göttlichen Willens nutzte, zeigt er uns, dass es nicht um das strikte Einhalten von gesellschaftlichen Normen und Gesetzen geht, sondern um die Liebe Gottes, die sich in Barmherzigkeit und Heilung zeigt (siehe auch Markus 10,46-52).
Der Weg der Gnade
Am Ende steht die Erkenntnis, dass alles, was wir im Glauben tun, aus der Liebe zu Gott geschehen soll. Diese Liebe treibt uns an, Gutes zu tun, und schenkt uns Freude am Dienst für Gott und unsere Mitmenschen. Es ist die Gnade, die uns rettet – nicht unsere eigenen Anstrengungen. Deshalb dürfen wir voller Zuversicht auf Christus vertrauen, der uns liebt und uns das ewige Leben schenkt.
Der Geist macht lebendig – ein Leitsatz
„Der Geist macht lebendig“ – dieses Schlüsselwort darf in unserem Glaubensleben nicht fehlen. Es erinnert uns daran, dass unser Glaube mehr ist als das Erfüllen von Regeln. Der Heilige Geist führt uns zu einem lebendigen Christsein, das von Freude, Liebe und Vertrauen geprägt ist. Lasst uns diesem Geist Raum geben, damit er unser Leben erfüllt und wir in der Liebe Jesu Christi wachsen.
Literatur
- Leitgedanken 2024/08, 21./22.08.2024, Der Geist macht lebendig, Verlag Friedrich Bischoff GmbH