Der goldene Wanderstab

Ein Pilger geht am goldenen Wanderstab.
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Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Frevler versinken im Unglück.

Sprüche 24,16 LU17

In der Nachfolge kann es zu Niederlagen kommen. Es gibt Höhen und Tiefen. Manchmal läuft es gut und manchmal schlecht. Unsere Rückschläge verhindern aber nicht unsere Erlösung, denn alles was zählt, ist Jesus auf seinem Weg nachzufolgen und an ihn zu glauben. Allein auf unsere Herzenseinstellung kommt es an.

Der Dienstleister sprach im vergangenen Gottesdienst die bekannte Formulierung „hat sich stets bemüht“ an. In einem Arbeitszeugnis hat diese Formulierung eine negative Bedeutung und zeigt auf, dass der Bewertete seine Ziele meist nicht erreicht.

In Glaubensfragen ist dies von Grund auf verschieden, denn niemand kann unser Glaubensziel aus eigener Kraft erreichen. Wir können uns nur stets bemühen und dieses stetige Bemühen ist vor Gott keinesfalls Unvermögen. Ganz im Gegenteil wird unser Bemühen von ihm sehr hoch angesehen, denn unsere Anstrengung führen zu unserer Erlösung.

Der Glaube – Unser Wanderstab

Das wichtigste auf unserem Weg ist der Glaube und in einem unserer Lieder wird dieser Glaube mit einem Wanderstab verglichen:

Einen goldnen Wanderstab ich in meinen Händen hab. Aus dem Himmel ist er her, nach dem Himmel weiset er. Dieser Stab, das ist mein Glaube, hält mich aufrecht hier im Staube; trennt auch leib und Seele sich, auf ihn trau und baue ich.

Johann Baptist Berger (1806-1888), Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche, S.540, Liednummer 204, Ausgabe mit vierstimmigen Sätzen (2004)

In dem Lied heißt es, dass der Wanderstab, also unser Glaube, vom Himmel her kommt. Gott hat sich immer wieder den Menschen offenbart.

Im alten Testament offenbarte er sich durch die Propheten und er sprach mit den großen Gottesmännern, wie zum Beispiel Mose und Abraham.

Im Neuen Testament schickte er seinen Sohn, um uns seine frohe Botschaft zu überbringen und uns das Evangelium zu lehren.

Damals wurde zu Pfingsten der Heilige Geist aufgeschüttet und bis heute offenbart sich Gott uns durch den Heiligen Geist.

Aber dieser Stab weißt auch zum Himmel hin. Unser Glaube ist die Voraussetzung dafür, das wir Gottes Willen recht erkennen können. Wenn wir seinen Willen erfüllen und ihm nachfolgen, können wir mit ihm in das Himmelreich eingehen.

An dem goldenen Wanderstab, unseren tiefen Glauben an das Werk Gottes, können wir uns festhalten. An ihm haben wir eine echte Stütze, die uns vor dem Fallen bewahrt.

Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach

Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.

Römer 7,19 LU17

Jesus weiß, dass wir erlösungsbedürftige Sünder sind. Wir dürfen unsere Fehler nicht verharmlosen oder uns nicht einreden, dass sündigen nichts Schlimmes ist, weil es andere ja auch machen.

Der Stammapostel wies erst letztes Jahr im Erntedankgottesdienst darauf hin, dass er sich genau wegen dieser Verharmlosung der Sünde sorgen würde (siehe Erntedank 2023).

Wir müssen ernsthaft bereuen und wir wollen immer wieder gegen die Sünde ankämpfen, uns immer weiter verbessern und immer ein Stückchen näher an die neue Kreatur herankommen.

Wenn wir wirklich bereuen und an uns arbeiten, finden wir einen ganz besonderen Zugang zu Gottes Gnade und der Sündenvergebung.

Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

Matthäus 26,41 LU17

Um zu verhindern, dass wir fallen, müssen wir unsere Augen auf den Weg richten. Wir müssen aufpassen, wohin unsere Füße treten, denn der Weg, auf dem wir gehen, ist voller Steine und Schlaglöcher, die uns stolpern lassen und in denen wir stecken bleiben können.

Solche Hindernisse kennen wir nur allzu gut aus unserem Leben. Das sind Zweifel oder Glaubenskrisen und die kleinen oder großen Anfechtungen des täglichen Lebens.

Gott richtet uns auf

Satan ist eine Eiferer in der Verführung und er lässt nichts unversucht, die Gerechten zu Fall zu bringen. Trotzdem stellt sich der Gerechte dem Teufel entschlossen entgegen. Er klammert sich an seinen Wanderstab und will Gott treu bleiben auch wenn er dann doch am Boden liegt.

Gott überlässt uns nicht uns selbst, wenn wir am Boden liegen, sondern er steht uns bei. Wenn wir nicht mehr weiter können, trägt er uns sogar (Siehe auch Fußspuren im Sand).

Trotz dieser Gewissheit sollten wir verhindern, dass uns der Widersacher zu Fall bringt. Dazu brauchen wir die Kraft, die wir aus Wort und Sakrament erhalten. Das Wort weist uns die Richtung und hilft uns dabei auf dem schmalen Weg zu bleiben. Durch das Sakrament erhalten wir die Kraft, die wir brauchen, um den Versuchungen zu widerstehen, die am Wegesrand und in den dunklen Ecken lauern.

Wir wollen nie damit aufhören, Zwiesprache mit Gott zu halten und genau darauf hören, was er uns zu sagen hat. Eine Antwort von Gott, sei sie noch so subtil, gibt uns Trost und richtet uns immer wieder auf.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/02, 14./15.2.2024 Auch der Gerechte fällt, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
  • Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche, Ausgabe mit vierstimmigen Sätzen (2004)

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