Der Ruf Gottes

Ruf Gottes - Kirche - Heiliger Ort

Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.

Apg 17,26.27 LU17

Der Ruf Gottes ist in unserem Leben allgegenwärtig. Dieser göttliche Ruf, der die Bibel und unseren Alltag durchzieht, ist für uns nicht immer klar und deutlich zu erkennen. Dieser Beitrag beschäftigt sich damit, wie Gott uns auf verschiedene Art und Weise ruft, warum wir manchmal nicht darauf achten und wie wir lernen können, seine Einladung für vielfältige Aufgaben zu erkennen.

Verschiedene Arten wie Gott und ruft

Der Ruf Gottes tritt in verschiedenen Ausprägungen auf. Manchmal ist er subtil und kaum wahrnehmbar und manchmal kann er so offensichtlich sein, dass es uns förmlich aus der Bahn wirft. Diese Extreme des göttlichen Rufes nehmen dabei verschiedene Formen an. In den nächsten Abschnitten folgen einige bekannte Beispiele für den Ruf Gottes.

Der Ruf Gottes, des Vaters

Ein biblisches Beispiel für den göttlichen Ruf finden wir im neuen Testament, bei der Taufe. Als Jesus von Johannes dem Täufer im Jordan getauft wurde, öffnete sich der Himmel, und der Geist Gottes kam in Form einer Taube auf ihn herab. Eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

Dies war zweifellos ein bedeutungsvoller und offenkundiger göttlicher Ruf. Jesus reagierte auf diesen Ruf seines Vaters mit Gehorsam und Demut. Er erkannte die Bedeutung des Moments und nahm seine Bestimmung an. Der göttliche Ruf war für Jesus ein Aufruf zur Mission und zu seinem Dienst für die Menschheit, den er ohne Zögern annahm.

Hat das Jesus gefallen?

Die Frage, ob Jesus‘ Taufe ihm gefallen hat, führt uns zu einem tiefgehenden Blick auf die Gefühle und Gedanken, die er in diesem entscheidenden Moment empfunden haben könnte. Ich kann mir vorstellen, dass Jesus, wie auch wir, gewisse Ängste und Sorgen in Bezug auf seine Zukunft hegte.

In den Evangelien wird beschrieben, dass die Taufe Jesu der Startpunkt für seinen öffentlichen Dienst und seine Mission war, die schließlich zu seinem Leiden und seinem Opfer am Kreuz führen sollte. Die Vorstellung von seinem bevorstehenden Weg, der Konfrontation mit Widerstand, Ablehnung und letztlich dem Kreuz, hätte sicherlich eine Quelle der Besorgnis sein können.

So geht es auch jedem Amtsträger bzw. Geistlichen in unserer Kirche. Auch Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche, sind trotz ihrer Berufung, mit Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert. Der göttliche Ruf kann eine Mischung aus Freude, Demut und Sorge hervorrufen, da er oft mit der Verantwortung und den Herausforderungen des kirchlichen Dienstes einhergeht.

Ruf Gottes an die Apostel in Albury

Anfang des 19. Jahrhunderts ereignete sich eine bemerkenswertes Beispiel für das Rufen Gottes. Der Londoner Rechtsanwalt John Bate Cardale betete in der Versammlung im Hause Drummonds, dass die Versammlung mit göttlicher Kraft erfüllt werde. Während er noch im Gebet verharrte, erhob sich plötzlich Drummond und sprach Cardale mit außerordentlicher Macht an: „Bist du nicht ein Apostel! Warum spendest du nicht den Heiligen Geist?“

Eine Woche später, am 7. November 1832, wiederholte sich dieser Ruf. Dieses Ereignis in Albury zeigte, wie der göttliche Ruf oft auf unerwartete Weisen erfolgt. In dieser Geschichte wird der Apostel Cardale als Beispiel für jemanden dargestellt, der den göttlichen Ruf annimmt und sich auf den Weg macht, um Gottes Werk auf Erden zu erfüllen.

Oft erkennen wir nicht, dass er uns ruft

Der göttliche Ruf ist nicht immer so leicht zu erkennen. Dieses Phänomen ist nicht neu und ein Beispiel finden wir in der Geschichte von Elia, der von Gott gerufen wurde. Elia, ein gewöhnlicher Mensch wie wir alle, wurde von Gott für eine außergewöhnliche Mission berufen. Dennoch erkannte er den göttlichen Ruf zunächst nicht. In der Bibel lesen wir, wie Elia in der Stille und im sanften Säuseln den Ruf Gottes vernahm. Dies verdeutlicht, dass der göttliche Ruf oft in einer subtilen und unerwarteten Form erscheint.

Warum erkennen wir den Ruf Gottes nicht?

Oft schätzen wir uns selbst als zu gering ein, um eine göttliche Berufung anzunehmen. Selbstzweifel und das Gefühl der Unzulänglichkeit können dazu führen, dass wir den Ruf Gottes übersehen oder absichtlich ignorieren. Wir zweifeln an unseren Fähigkeiten und zögern, den Schritt in Gottes Plan zu setzen. Indem wir diese Selbstzweifel überwinden, werden wir bereit dafür, unseren Platz im göttlichen Plan zu erkennen und anzunehmen. Wir müssen voller Demut darauf vertrauen, das uns Gott nicht mehr zumutet, als wir bewältigen können.

Gott ruft uns für die verschiedensten Aufgaben

Besonders in den Stunden vor einem Gottesdienst für die Entschlafenen erfahren wir oft den göttlichen Ruf, für die Verstorbenen einzutreten. Wir erhalten subtile Hinweise und Eingebungen, die unsere Aufmerksamkeit erfordern. Dann sind wir dazu berufen, für die Verstorbenen einzustehen und für ihre Seelen und ihren Frieden zu beten.

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