Die Auferstehung Christi – Ostern 2025

Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.
Markus 16,9.10 LU17
An Ostern wird die Botschaft der Auferstehung Christi neu in unsere Herzen gelegt. Unter anderen erinnert uns der zweite Glaubensartikel an diese Grundlage unseres Glaubens:
Ich glaube an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben, begraben, eingegangen in das Reich des Todes, am dritten Tag auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er wiederkommen.
Der zweite Glaubensartikel, KNK 2.4.2
Joseph Ratzinger über die Auferstehung Christi
Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage.
1. Korinther 15,14 LU17
Diese Worte bilden die Essenz der Botschaft von Joseph Rantzinger zur Auferstehung Christi. Wenn Jesus nicht Auferstanden wäre und wenn dieses Ereignis aus der christlichen Geschichte weggenommen würde, dann wäre Jesu kein Maßstab mehr für uns. Er wäre ein Wanderprediger und Prophet gewesen. Seine Lehre wäre zwar Bemerkenswert und seine Weltanschauung revolutionär, aber er hätte die Welt und die Situation für uns Menschen nicht so verändert, wie er es durch sein Opfer am Kreuz und seine anschließende Auferstehung tat.
Im vergangenen Gottesdienst stand die Frage „Glauben wir das wirklich?“ im Mittelpunkt. Mit ihr steht und fällt der christliche Glaube. Wäre Christus nicht jungfräulich empfangen, am Kreuz gestorben und wieder auferstanden, dann wäre unser Glaube tot.
Oftmals wird darüber gestritten, ob so etwas wie die Auferstehung Christi überhaupt möglich sei. Rein vom wissenschaftlichen Standpunkt aus muss man sagen, dass dieses Ereignis nicht den uns bekannten Gesetzen der Physik entspricht. Aber überlegen wir doch mal, wer diese Gesetzte erschaffen hat. Warum sollte der Schöpfer dieser Gesetze dann nicht einfach ein neues Gesetz hinzufügen können, dass die Auferstehung Christi möglich macht?
Die Auferstehung Christi ist etwas nie da gewesenes. Die Wiedererweckung von z.B. Lazarus und des Jünglings sind kein Vergleich dazu. Bei ihnen wurde ein toter Leib wieder mit Leben erfüllt und diese Menschen durften ihr irdisches Leben weiter führen. Die Auferstehung Christi war etwas ganz Neues. Bei Jesus war es keine „schlichte“ Wiedererweckung eines toten Leibes. Wenn es so gewesen wäre, ginge es uns im Grunde genommen nichts an, weil dieses Ereignis für uns heute lebende Menschen, keine Veränderung bewirkt hätte.
Er ist in ein anderes, neues Leben hinausgetreten. In die Weite Gottes, und von da zeigt er sich den Seinen.
Joseph Ratzinger
Jesus erhielt nicht nur einen neuen Leib, er besiegte Tod und Grab, um uns das Heil zu ermöglichen. Ohne ihn hätten wir nicht die Gnade der Sündenvergebung und keinen Zugang zum Heil. Es macht eben einen Unterschied, ob Jesus war oder ob Jesus ist.
Das Licht weitertragen
An Ostern haben wir uns aufgemacht, um im Gottesdienst diese Botschaft der Auferstehung zu erneuern. Jetzt liegt es bei uns, diese Botschaft – das Evangelium – weiterzutragen. Ich sah dazu am Wochenende ein wunderschönes Bild, das ich gerne teilen möchte.
In der Orthodoxen Kirche gibt es die Tradition des Heiligen Lichtes. Der Patriarch von Jerusalem betritt am Karsamstag die Heilig-Grab-Ädikula. Dort spricht er eine Fürbitte und bittet um den Segen des Heiligen Lichts. Anschließend verlässt er die Grabkammer wieder und kommt mit zwei Bündeln von jeweils 33 Kerzen aus der Grabkammer und verteilt das Heilige Licht an die Gläubigen. Dieses Licht wird mit dem Flugzeug in einige Länder der Welt gebracht und dort in die Hauptstädte verteilt, um es in den Ostermessen zu verwenden.
Ein schönes Bild für die Verbreitung der Frohen Botschaft „Jesus lebt!“. Auch wir wollen an Ostern diese Botschaft in unserem Herzen neu entzünden. Nur wenn unser Herz brennt, können wir das Licht des Evangeliums weiter tragen und auch die Herzen anderer entzünden, um ihnen das Heil ermöglichen.
Literatur
- Leitgedanken 2025/02, 02.02.2025, Gottesdienstliche Gemeinschaft, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Katechismus der Neuapostolischen Kirche. (2012). Deutschland: Bischoff.
- Ratzinger, J., B. (2017). Jesus Von Nazareth. Österreich: Verlag Herder.
- https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heiliges_Feuer_(Orthodoxie)