Die Offenbarung – Bittersüße Kost

Offenbarung - Engel vor Johannes - Patmos

Und ich ging hin zu dem Engel und bat ihn, mir das Büchlein zu geben. Und er sprach zu mir: 
Nimm und verschling’s! Und es wird dir bitter im Magen sein, aber in deinem Mund wird’s 
süß sein wie Honig.

Offenbarung 10,9

Im heutigen Bibelwort aus der Offenbarung wird das Evangelium als kleine Büchlein dargestellt. Der Engel fordert Johannes auf dieses kleine Buch zu essen. Er soll es nicht nur lesen. Er soll die Botschaft, die darin enthalten ist in sich aufnehmen.

Das Evangelium als Nahrung

Wenn das Beten das Atmen des Seele ist, möchte ich behaupten, dass das Wort vom Altar ihre Nahrung ist. Deshalb werden die Leitgedanken für Amtsträger auch Brotbrief genannt. Sie sollen den Amtsträgern eine Art Diätplan für die Seele geben. Der Amtsträger am Altar wäre in diesem Sinne der Diät-Coach für die Seelen unserer Gemeinde. Er sorgt dafür, dass die Seelen in seiner Gemeinde keine falsche Geistesnahrung erhalten.

Viele der Nahrungsmittel, die wir täglich zu uns nehmen, schmecken uns. Lebensmittelingenieuren entwickeln diese besonders schmackhaften Nahrungsmittel, dass wir immer mehr davon wollen. Oft sind diese Lebensmittel für unseren natürlichen Leib nicht sehr zuträglich und diese Art von Nahrung macht uns regelrecht süchtig. Wir können nicht aufhören diese zu konsumieren.

Auch die geistige Nahrung, die uns die Welt bietet, enthält schlechte Nachrichten und bereitet und doch eher Unbehagen. Filme die wir sehen enthalten oft Gewalt und Tot unter dem Deckmantel der Unterhaltung. Doch aus irgendeinem Grund können wir nicht genug davon bekommen.

Wir Christen sind nach eine anderen Art von geistiger Nahrung süchtig. Wir wollen vom Evangelium und der Offenbarung kosten und es so in uns aufnehmen, dass wir auch anderen davon berichten können.

Essen ist eine besonders intensive Art des Berührens. So geht es hier um eine innerste Berührung mit dem „Geheimnis“ oder „Wort“ Gottes.

Wuppertaler Studienbibel, Erklärung des Offenbarung des Johannes von Adolf Pohl

Einen Vers weiter heißt es, dass Johannes das Büchlein verschlang. Ein Buch zu verschlingen heißt, es begeistert zu lesen und dass man den Inhalt diese Buches verinnerlicht hat. Nahrung, die man zu sich nimmt, wird ein Teil des Körpers. Man spricht davon, dass man sich etwas einverleibt. Wir als Christen müssen uns das Geheimnis Gottes, das Evangelium und die Offenbarung als Ganzes einverleiben. Auch wenn wir das Süße bevorzugen, so müssen wir auch das Bittere davon in uns aufnehmen. Erst dann können wir die Botschaft als Ganzes wiedergeben.

Die Offenbarung – was steht drin?

In der Offenbarung des Johannes, aber auch an anderen Stellen, finden sich zentrale Aussagen über die Lehre von den zukünftigen Dingen (Eschatologie). Manche Ereignisse, die wir erwarten, stimmen uns glücklich und andere lassen uns traurig werden. Der Bibelvers spricht deshalb davon, dass das Büchlein im Mund süß ist, aber im Magen bitter wird.

Das was süß für uns ist, sind die schönen Dingen, von denen die Offenbarung berichtet:

  • die Wiederkunft Jesu Christi
  • die Brautgemeinde und die Entrückung
  • die Hochzeit des Lammes
  • das Kommen des Herrn mit Kraft und Herrlichkeit
  • die erste Auferstehung

Alle diese Ereignisse lassen uns auf eine schöne Zukunft in der ewigen Gemeinschaft mit Gott hoffen, aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille und eine Frage brennt uns sicher allen auf den Lippen: Was, wenn gerade ich nicht dabei sein sollte? Was passiert dann mit mir und mit meiner Seele? Die Antwort ist einfach: wer nicht dabei ist, erlangt nicht das Heil und ist nicht in der ewigen Gemeinschaft mit Gott. Im Umkehrschluss bedeutet, das den geistigen Tod und die ewige Gottferne.

Das mag den ein oder anderen vielleicht erschrecken und ist das was uns bitter im Magen liegt. Aber es gibt Hoffnung, denn Gott liebt alle Menschen und will sie alle erretten. Deshalb gibt er uns gleich an drei verschiedenen Punkten in seinem Plan die Möglichkeit sich doch noch seiner Gemeinschaft anzuschließen.

Offenbarung - Erste Chance

Die erste Möglichkeit bietet sich solange, bis Jesus zurück auf die Welt kommt. Wenn er wiederkommt gilt sein Erlösungswerk auf Erden als beendet. Dann werden zuerst die Toten, die in Christus gestorben sind auferstehen und gemeinsam mit denen, die sich auf sein Kommen vorbereitet haben entrückt.

Offenbarung - Die große Trübsal - die zweite Chance

Bis man seine zweite Chance bekommt, dauert es noch eine ganze Zeit lang, denn nach der Entrückung findet die Hochzeit des Lammes im Himmel statt. Während die Brautgemeinde im Himmel feiert, sieht es auf der Erde ziemlich düster aus, denn Satan wird nun endgültig freigelassen und die Schöpfung wird seiner ungehinderten Macht ausgesetzt. Während dieser Zeit der Trübsal wird es trotzdem Menschen geben die Jesus nachfolgen und deswegen verfolgt und umgebracht werden.

Die Offenbarung bezeichnet die Menschen, die Jesus Christus auch in dieser schweren Zeit bekannt haben, als die Märtyrer. Nach der Hochzeit im Himmel kommt Jesus Christus mit den Erstlingen zurück auf die Erde und nimmt Satan gefangen. Danach findet die Auferstehung dieser Märtyrer statt. Zum zweiten Mal hat man die Möglichkeit ihm nachzufolgen.

Offenbarung - Das tausendjährige Friedensreich - die letzte Chance

Nach der Auferstehung der Märtyrer schreibt die Offenbarung davon, dass Jesus das 1000-jährige Friedensreich aufrichtet und dort mit den Erstlingen als Priester Gottes und Christi regiert. In diesen 1000 Jahren hat man die dritte Möglichkeit sich zu beweisen und dabei zu sein. Wer diese letzte Chance dann auch verspielt, dem droht das Endgültige aus beim Endgericht. Diesen armen Seelen droht der geistige Tot und die ewige Gottferne.

Auf Nummer sicher gehen

Wir als Christen wollen aber nicht bis zur letzten Chance warten und folgen Jesus Christus jetzt nach, wenn sein Erlösungswerk auf Erden noch besteht. Ihm jetzt nachzufolgen bedeutet, dass wir bei der Entrückung dabei sind. Andernfalls müssten wir die große Trübsal miterleben oder sogar Märtyrer werden.

Jesus jetzt nachzufolgen heißt, auf Nummer sicher gehen!

Das könnte dich auch interessieren …

3 Antworten

  1. Oktober 4, 2023

    […] das Erlösungswerk auf Erden bereits beendet ist, während der großen Trübsal (siehe Beitrag Die Offenbarung – Bittersüße Kost). Wenn wir gehorsam sind und wenn wir ihm nachfolgen, wird er uns […]

  2. Januar 15, 2024

    […] Gott will, dass alle Menschen erlöst werden. Deshalb lässt sich der Herr Zeit mit seiner Wiederkunft. Wer will schon nicht bei der großen Himmelshochzeit dabei sein? Nimmt man da nicht gerne eine längere Wartezeit in Kauf? Gott hat Gedult mit seinen Kindern, deshalb bekommt die Menschheit insgesamt sogar dreimal die Chance auf Erlösung. […]

  3. Juli 20, 2024

    […] Diese Worte hören sich endgültig an, doch wir wissen, dass das Kommen Jesu Christi nicht ganz so endgültig ist. Er wird die Erstlinge entrücken um mit ihnen Hochzeit im Himmel zu feiern, doch die auf der Erde zurück bleiben sind nicht verloren. Sie haben eine weitere Chance auf ihr Heil. Sie können sich während der großen Trübsal und im 1000-Jährigen Friedensreich immer noch zu Jesus bekennen und ihm nachfolgen (sieh auch Die Offenbarung – Bittersüße Kost). […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung