Einheit in Christus

Einheit in Christus - Ein Obdachloser vor einem modernen Kirchengebäude
Ein Obdachloser vor einem modernen Kirchengebäude. Auch ihn hat Gott lieb - visualisert von Bing Image Creator - editiert mit GIMP

Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.

Galater 3,27.28 LU17

Das Evangelium Christi kennt keine Unterschiede. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, das Heil zu erlangen – unabhängig von Herkunft, Kultur, sozialem Status oder anderen Lebensumständen. In Gottes Augen sind alle gleichwertig, und die Einladung zur ewigen Gemeinschaft mit ihm richtet sich an alle. Kein Land und keine Gesellschaftsgruppe wird bevorzugt. Diese universelle Botschaft der Einheit in Christus fordert uns auf, unsere Mitmenschen in gleicher Weise zu akzeptieren und zu lieben, wie Christus uns angenommen hat.

Die Möglichkeit das Heil zu erlangen, ist eine unendlich große Gnade und zu Beginn des vergangenen Gottesdienstes sang der Chor das Lied „Aus Gnaden erwählt“ aus der Chormappe. Der Bischof musste dabei an das bekannte Backronym des Wortes Gnade denken:

Gottes Nähe Auf Der Erde

Viele von uns wurden in eine christliche Familie hineingeboren. Eine unendlich große Gnade, die uns zuteil wurde. Doch viele andere Menschen sind nicht so privilegiert wie wir und müssen aus eigener Kraft mühsam zum Werke Gottes finden.

Einheit in Christus – auch Anderen den Weg zum Heil weisen

Unsere Aufgabe als Christen ist es, anderen Menschen von unserem Glauben Zeugnis zu geben, um ihnen den Weg zu diesem Heil zu weisen. Der Bischof erzählte dazu von einem Erlebnis, das er vor kurzem hatte:

Vor kurzem besuchte der Bischof die Neuapostolische Kirche in Coburg für einen Gottesdienst. Vor dem Kirchengebäude stehen einige Bänke, auf denen vor dem Gottesdienst ein Mann saß, der offensichtlich obdachlos war. Der Bischof ging zuerst, wie gewohnt, in Richtung der anderen Amtsträger, die ihn erwarteten. Doch auf halbem Weg spürte er einen inneren Impuls und entschied sich um. Statt zu den Amtsträgern zu gehen, wandte er sich dem Obdachlosen zu und kam mit ihm ins Gespräch.

Der Bischof fragte den Mann, woher er komme und was ihn hierhergeführt habe. Der Obdachlose erzählte, dass seine Großmutter neuapostolisch gewesen sei und die Kirche für sie wichtig war. Für ihn selbst jedoch sei die Kirche nicht nötig, sagte er. Er komme im Leben auch ohne die Kirche gut zurecht.

Trotzdem lud der Bischof ihn herzlich ein, doch einmal an dem Gottesdienst teilzunehmen. Der Obdachlose lehnte freundlich ab. Der Bischof verabschiedete sich von ihm, ließ ihn aber noch wissen, dass er jederzeit willkommen sei. Auch das zweite Mal lehnte der Mann ab, und so ging der Bischof allein in die Kirche.

Der Gottesdienst begann, und der Bischof und die Gemeinde waren tief in die Andacht vertieft, als plötzlich der Obdachlose durch die Tür trat. Mit all seinem Hab und Gut, das er dabei hatte, setzte er sich in die Kirche und lauschte aufmerksam den Worten des Bischofs. Zum heiligen Abendmahl trat er nach vorne und nahm daran teil, als wäre er ein Teil der Gemeinschaft.

Nach dem Gottesdienst verließ der Mann die Kirche wieder und verschwand aus den Blicken der Gemeinde.

Aus dem Gottesdienst, rekonstruiert mit KI

Der Bischof erzählte, dass er nie wieder etwas von diesem Obdachlosen gehört habe. Aber das sei nicht wichtig. Wichtig sei allein, dass er seinem inneren Impuls gefolgt war und auf den Mann zugegangen ist.

Christus anziehen – das Leben nach ihm ausrichten

„Christus anziehen“ bedeutet, dass unsere Zugehörigkeit zu ihm sichtbar wird. Es geht darum, ein Leben zu führen, das die Werte und das Wesen Jesu Christi widerspiegelt. Wer Christus anzieht, zeigt durch seine Haltung, dass er den Weg Jesu folgt und dem Bösen entsagt. Diese Entscheidung erfordert Veränderung – ein bewusstes Ablegen alter Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die nicht zur Gesinnung Jesu passen. Nur so können wir authentisch in seinem Geist leben und für unsere Mitmenschen ein lebendiges Zeugnis seines Wesens sein.

Einheit in Christus ist nicht gleichbedeutend mit Einheitsbrei

Die Einheit in Christus bedeutet nicht, dass wir alle gleich sein müssen. Christus fordert uns auf, unsere Individualität zu bewahren und in der Einheit zusammenzukommen, indem wir dem, was uns verbindet, Vorrang geben. Das, was uns als Christen eint – die Liebe zu Gott und die Nachfolge Jesu – ist stärker als alle Unterschiede, die uns oberflächlich trennen könnten. In dieser Gemeinschaft kann jedes Kind Gottes, unabhängig von seinen Gaben oder seiner Position, zur Stärkung der Kirche beitragen.

Das Alte ablegen – für Christus bereit sein

Der Aufruf, Christus „anzuziehen“, erfordert einen bewussten Wandel. Es geht darum, alte Gewohnheiten abzulegen, die im Widerspruch zur Gesinnung Jesu stehen, und uns dem zu öffnen, was Christus uns lehren möchte. So wie jemand vor dem Anziehen die alte Kleidung ablegt, so sollten wir unser altes, sündhaftes Verhalten ablegen, um ganz in der Liebe und der Gesinnung Jesu zu leben.


Literatur

  • das Bibelwort brachte der Bischof aus Stammapostelgottesdienst mit

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung