Entscheidung – Wohin soll ich mich wenden

Dein Herz sei nicht neidisch auf den Sünder, sondern trachte täglich nach der Furcht des Herrn; denn das Ende kommt noch und dann wird deine Hoffnung nicht zuschanden.

Sprüche 23,17.18 LU17

Unser Bibelwort diente 2005, zumindest der erste Teil (Spr 23,17), als Wort zur Konfirmation. Dieser Gottesdienst handelte davon, dass die Konfirmanden die richtige Entscheidung treffen müssen. Bald ist es auch in diesem Jahr wieder soweit und unsere Konfirmanden leisten ihr Gelübde. Sie stehen dann vor einen neuen Lebensabschnitt und sind selbst für ihr Glaubensleben verantwortlich.

Einige mögen nun vor der Entscheidung stehen, ob sie weiterhin die Gottesdienste besuchen wollen oder ob sie sich dagegen entscheiden. In der heutigen Zeit gibt es viel mehr Ablenkung als es sie damals gab. Zur Zeit des alten Testaments erhielt man sein Wissen nur von seinen Eltern oder von der Familie. Vielleicht noch von anderen Bewohnern des gleichen Dorfes.

Heute können sich die Kinder kaum noch den Einflüssen der Medien entziehen und schon oft hörte ich die Aussage, dass das Internet unsere Kinder heutzutage erzieht. Deshalb halte ich es für um so wichtiger, dass die Eltern ihren Kindern die richtigen Werte beibringen. Aber nicht nur die Eltern, sondern die ganze Familie sollte sich um die Erziehung der Kinder kümmern.

Um ein Kind zu erziehen braucht man ein ganzes Dorf.

Afrikanisches Sprichwort

Bezogen auf unser Glaubensleben, zieht dieses Sprichwort auch die Gemeinde mit in die Erziehung unserer Kinder ein. Kinder- und Religionsunterricht sind dabei erst der Anfang. Alle Gemeindemitglieder sind Vorbilder für unsere Kleinsten und das ist eine große Verantwortung für jeden Einzelnen, der man sich nicht entziehen kann.

Der reiche Kornbauer

Dieses Gleichnis zeigt auf, dass wir am Ende unseres Lebens nichts mitnehmen können. Der Kornbauer hat sich sein ganzes Leben lang um seinen natürlichen Reichtum gekümmert. Er hatte soviel Ernte eingefahren, dass er sich für Jahre um nicht mehr hätte kümmern müssen. Doch dann kam es anders, denn noch in der Nacht sollte sein irdisches Dasein zu Ende sein.

Was brachte ihm sein ganzer irdischer Reichtum? Sein Hab und Gut wurde vermutlich an andere verteilt. Irgendein Erbe hatte sich bestimmt gefunden. Doch für ihn selbst und sein ewiges Leben hat seine ganze Mühe nichts gebracht. Wenn man auf sein Leben sieht, so nahm es auch für ihn, egal wieviel er im natürlichen Leben hatte, ein jähes Ende.

Vom reichen Mann und dem armen Lazarus

Der reiche Mann aus dem Gleichnis war noch schlimmer als der reiche Kornbauer. Er hortete alles was er empfing für sich selbst und gab nichts ab. In den besten Gewändern kleidete er sich und aß die erlesensten Speisen. Für arme und kranke, wie Lazarus interessierte er sich nicht.

Als Lazarus die Krümel am Boden sammeln wollte, musste er mit Hunden wetteifern. Selbst als die Tiere die Geschwüre des armen Lazarus leckten, griff der reiche und gesunde Mann nicht ein. Er lies es einfach geschehen.

Als der reiche Mann aus der Hölle heraus jammerte, konnte ihm dann niemand mehr helfen.

Entscheidung – Junge Christen müssen wählen

Heute stehen unsere Konfirmanden vor einem Scheideweg. Kümmere ich mich nur noch um mein irdisches Leben oder will ich Schätze im Himmel sammeln? Auf welche Zukunft möchte ich hinarbeiten? (Siehe auch Verzicht und Zufriedenheit)

Wenn ich mir diese beiden Gleichnisse anschaue, scheint mir die Antwort eindeutig. Zwar glauben wir heute nicht mehr an eine Hölle, wie sie in Dantes Göttliche Komödie beschrieben wird, aber wir glauben an die verschiedenen Bereiche in der Ewigkeit.

Man sollte sich immer die Frage stellen, in welchem Bereich man die Zeit bis zum jüngsten Gericht verbringen möchte. Soll es der Bereich sein, wo sich jeder selbst der Nächste ist oder soll es der Bereich sein, in dem sich die Menschen liebevoll umeinander kümmern?

Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.

Literatur

• Leitgedanken 2024/03, 13/14.03.2024 Wohin schauen, wohin gehen?, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
• Leitgedanken 2005, Konfirmation, Verlag Friedrich Bischoff GmbH