Fürbitte – nicht nur für Entschlafene

Fürbitte - Fürbittbuch
Ein Fürbittbuch in einer katholischen Kirche - visualisiert von Bing Image Creator

Doch Hiskia betete für sie und sprach: Der Herr, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen, den Herrn, den Gott ihrer Väter, auch wenn sie nicht die Reinheit haben, die dem Heiligtum gebührt. Und der Herr erhörte Hiskia und vergab dem Volk.

2. Chronik 30,18b-20 LU17

König Hiskia war ein großer Reformator, der den Götzendienst, der sich unter Ahab eingeschlichen hatte, aus Israel verbannte. Er lies alles, was nicht mit dem mosaischen Gesetz vereinbar war entfernen. Er führt alte und fast vergessenen Sitten, wie den Opferdienst wieder ein und bereitete das Passafest vor.

Auch heute gibt es viele Reformen im Werk Gottes und viele wollen an den Sitten, die sich eingeschlichen haben oder alten Ansichten die es gibt festhalten. Doch alles was im Kern nicht mit Jesu zu tun hat, muss abgeschafft werden (siehe Unsere Pilgerreise heißt Veränderung).

Er lud alle Juden ein, Buße zu tun und an diesem Fest teilzunehmen. Es kamen nur wenige der Eingeladenen zu dem heiligen Passafest und die kamen, waren nicht nach den Vorgaben des Gesetzes gereinigt, weil sie es nicht besser wussten, weil sie es nicht wollten oder nicht konnten.

Für jene trat er in Fürbitte ein. Er flehte den himmlischen Vater an, ihnen gnädig zu sein und die Leviten stimmten in dieses Gebet für das gesamte Volk ein. Gott erhörte dieses Gebet und sah ihre Nachfolge, trotz ihrer Schwächen, hoch an.

Die Erwählung soll auch heute schon sichtbar sein

Gott hat uns erwählt. Das bedeutet, dass die Gotteskinder, die würdig sind, zur königlichen Priesterschaft berufen sind. Diese Aufgabe beginnt nicht erst irgendwann nach der Hochzeit im Himmel, sondern jetzt.

Unsere Aufgabe ist es, auch jetzt schon Gott anzubeten und den Menschen die frohe Botschaft, das Evangelium zu verkünden. Wie Hiskia und die Leviten sollen auch wir in Fürbitte für andere eintreten.

Fürbitte für unseren Nächsten

Im alten Testament gibt es viele Beispiele für Fürbitten. Ich denke da zu allererst an Hiob, der für jedes seiner Kinder Brandopfer dargebracht hat.

Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.

Hiob 1,5 LU17

Nächsten Sonntag ist Gottesdienst für die Entschlafenen und als neuapostolische Christen kennen wir die Fürbitte für die Entschlafenen.

Die Fürbitte verlangt uns zusätzlich Zeit und Energie ab. Das heißt, dass wir ein Zeitopfer für die Entschlafen bringen müssen und so ein Opfer rechnet uns der himmlische Vater hoch an.

Das Fürbittbuch

In vielen katholischen Kirchen gibt es ein Fürbittbuch. Diese Bücher sind für alle Menschen öffentlich zugänglich. Dort kann jeder, der möchte, seine Fürbitten eintragen.

Ich weiß nicht, ob immer alle Fürbitten vorgetragen werden, aber sicher sieht Gott auch Fürbitten an, die zwar nicht vorgelesen, aber die aus der Liebe heraus in dieses Buch geschrieben wurden.

Man macht sich auf, vielleicht muss man sogar eine Strecke mit dem Auto fahren. Die Fürbitte muss entsprechend formuliert werden. Das alles kostet Zeit und ist auch eine Art von Opfer, das man für seinen Nächsten darbringt.

Fürbitte für Entschlafene

Wir wissen nicht, in welchem Umfang die Entschlafenen wahrnehmen, wenn wir in Fürbitte für sie eintreten. Eigentlich brauchen die Entschlafenen unserer Fürbitte nicht, denn nur Gott hat die Macht sie zu erlösen. Gott könnte sie einfach zu sich holen, wenn er es wollte, denn er ist allmächtig.

Doch Gott will, dass sie Freiwillig zu ihm kommen. Deshalb hat er uns allen den freien Willen gegeben. Genau deswegen braucht er unsere Fürbitte. Ich kann mir vorstellen, dass er für die Erlösung jeder Seele kämpft (siehe auch Ausdauerndes Gebet überzeugt).

Apostel Prause sagte einmal, dass nur weil jemand in der Ewigkeit ist, heißt das nicht, dass derjenige aufhört, für uns zu beten (siehe auch Vorbilder, auch in der Gemeinde). Ich habe schön öfters gehört, dass sich auch die Seelen in der Ewigkeit nach ihren Möglichkeiten um andere Entschlafene kümmern können.

Nur weil man seinen irdischen Körper verlassen hat, ist man nicht plötzlich bei Gott. Man ist in der Ewigkeit, weiter nichts. Man hat immer noch die gleichen Zweifel und der Tag an dem das Stückwerk aufhören wird, ist noch nicht gekommen. Deshalb benötigen die Menschen in der Ewigkeit die gleiche Zuwendung, wie die Menschen im Irdischen. Unsere Aufgabe ist es den Seelen, denen es möglich ist auf andere zuzugehen, mit unseren Fürbitten zu unterstützen.

Die Fürbitte der Lebenden ist sozusagen ein schlagkräftiges Argument für Entschlafene Gott nachzufolgen.

Die Komfortzone

Einer der Diakone sprach davon, das es oft schwierig ist, aus der Komfortzone heraustreten. Für die Seelen in der Ewigkeit ist die Komfortzone der Bereich, in dem sie sich gerade befinden. Für sie kann es schwierig sein, diesen Bereich zu verlassen und an den Entschlafenenaltar zu treten.

Für uns ist es dagegen schwer, aus unserem Bereich heraustreten. Eigentlich wissen wir, dass wir die Aufgabe haben, für andere einzutreten. Doch es zu wissen und danach zu handeln, sind zwei Paar Schuhe. Oft fehlt uns die Kraft und die Motivation unsere Komfortzone zu verlassen.

Durch die gegenseitige Fürbitte können wir uns gegenseitig Kraft geben, um unsere Komfortzone bzw. unseren Bereich zu verlassen und uns weiterzuentwickeln.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/02, 25.02.2024 Fürbitte für Lebende und Tote, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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