Geistigen Schlaf bekämpfen

Ein Beispiel für Geistigen Schlaf
Eutychus sitzt schlafend im Fenster - visualisiert mit Bing Image Creator - editiert mit Playground.ai und GIMP

Denn wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden.

Römer 10,13 LU17

Im vergangenen Gottesdienst ist mir der folgende Gedanke ganz besonders im Gedächtnis geblieben. In der Apostelgeschichte können wir von Eutychus lesen, der während einer langen Predigt des Apostels Paulus einschlief und aus dem Fenster fiel. Es ist eine bemerkenswerte Geschichte, die uns viel über unseren eigenen Glauben lehrt. Paulus sprach leidenschaftlich und ausdauernd über das Wort Gottes, doch die langatmige Predigt ließ Eutychus in einen tiefen Schlaf fallen. Dies führte dazu, dass er aus dem Fenster fiel und wie tot liegen blieb. Doch Paulus unterbrach die Predigt und nahm sich seiner an.

Über den geistigen Schlaf heute

Heute sehen wir viele Glaubensgeschwister, denen es ähnlich ergeht wie Eutychus. Sie haben einst leidenschaftlich auf den Herrn gewartet, doch die lange Zeit des Wartens ließ ihren Glaube einschlafen. Ihre Herzen sind müde geworden, und sie sind in einen geistigen Schlaf gefallen. Diesen Zustand der Gottferne kennen wir nur allzu gut als den geistigen Tod. Doch auch hier ist die Geschichte von Eutychus eine Quelle der Hoffnung. Selbst im tiefsten geistigen Schlaf ist die Seele nicht verloren. Mit der richtigen Fürsorge und durch die Kraft des Gebets können auch diese Menschen wieder wachgerüttelt werden und zu einem lebendigen Glauben zurückkehren. Es liegt an uns, diesen schlafenden Glauben wieder zu erwecken und unseren Glaubensgeschwistern zu helfen, die Nähe Gottes neu zu entdecken.

Fürbitte gegen geistigen Schlaf

Manche Menschen sind aber so tief in ihrem Leid und ihrer Not gefangen, dass sie zu Lebzeiten nicht mehr wachzurütteln waren. Diese Seelen haben vielleicht ein schweres Leben hinter sich und konnten trotz aller Anstrengungen keinen lebendigen Glauben entwickeln. In solchen Fällen sind wir als Gläubige dazu aufgerufen, in Fürbitte für sie einzutreten. Unsere Gebete können ihnen Trost und Unterstützung bieten, doch Fürbitte alleine reicht nicht aus, um ihr Seelenheil zu sichern. Letztlich muss jeder Mensch seinen eigenen Glauben finden, Jesus Christus mit seinem Namen anrufen und ihm nachfolgen.

Die Souveränität Gottes

Die Entscheidung über das Seelenheil bleibt dennoch in den Händen Gottes. Die Souveränität Gottes bedeutet, dass er derjenige ist, der letztendlich entscheidet, wer erlöst und wer verworfen wird. Es ist eine Entscheidung, die wir Menschen nicht beeinflussen können. Dennoch liegt es an uns, weiterhin für diese Seelen beten, denn Gott hört unsere Gebete und lenkt die Herzen wie Wasserbäche. Unser Gebet und unsere Fürbitte sind ein Ausdruck unserer Liebe zum Nächsten und unseres Glaubens an die unendliche Gnade Gottes.

Schauen wir also nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf unsere Glaubensgeschwister, die vielleicht den Weg verloren haben oder in ihrer Verzweiflung feststecken. Lasst uns daran arbeiten, ihren Glauben zu erneuern und ihnen zu zeigen, dass sie in Gottes Augen wertvoll und geliebt sind. Denn auch wenn wir die Souveränität Gottes respektieren, bleibt es unsere Aufgabe, uns füreinander einzusetzen und uns gegenseitig zu unterstützen.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/07, 03.07.2024, Traurigkeit hat ein Ende, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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