Glaube und Geduld – Die Perlenkette – Elia und die Witwe

Glaube und Geduld - Die Perlenkette
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Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch Elia.

1. Könige 17,16 LU17

Im vergangenen Gottesdienst ging der Dienstleister zunächst auf das Chorlied nach dem Eingangsgebet ein, wo es an einer Stelle heißt:

wenn du nicht zu hören scheinst

Ich will beten, Liednummer 150, Text nach Gottfried Gottschlinge (1680-1723) von Ehrenfried Schuran (geb. 1948), Chorbuch für den Neuapostolischen Gottesdienst, 1. Auflage 2013, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

Er bezweifelte, dass der Liebe Gott auch nur einen Moment unachtsam ist oder dass er einem seiner Kinder nicht zuhört. Er hört uns immer zu und wir müssen nur Glaube und Geduld beweisen und immer weiter beten. Wenn uns das, um was wir beten zum Heil dient, wird er unseren Wunsch erfüllen.

Bei diesen Worten muss ich an einen Satz denken, den eine Diakonin vor kurzem am Altar predigte:

Danke, dass du so geduldig mit uns bist.

Diese Worte stammen ursprünglich von Apostel Reinberger, der sie zu Beginn einer Jugendstunde in das Eingangsgebiet legte (siehe auch Perspektivenwechsel).

Unbegrenzte Ressourcen

In unserem Bibelwort hatte auch die Witwe begrenzte Ressourcen. Sie hatte von allem nur noch einen kleinen Rest übrig und dennoch teilte sie das Wenige, das sie hatte, mit Elia.

Sie verzichtete also erst auf etwas, nur um es dann vielfach zurück zu bekommen. Ihr Lohn war es, dass das Brot und das Öl nicht weniger wurden und über das natürliche hinaus ergiebig waren.

Die meisten von uns verfügen nicht über unbegrenzte Ressourcen und müssen dementsprechend mit dem haushalten, was wir an natürlichen Gaben erhalten haben. Das betrifft die verschiedensten Bereiche, wie das Finanzielle, unsere Talente und unsere Zeit. Wer große Reichtümer anhäuft, ohne anderen damit zu helfen, der verstößt gegen das Gebot der Nächstenliebe. Genauso ist es eine Verschwendung, wenn ein Gemeindemitglied ein Instrument spielen kann oder anderweitig begabt ist und dieses Talent nicht in der Gemeinde einbringt. Wer viel Zeit hat, sollte diese Zeit nutzen, um anderen zu helfen. Ansonsten wäre auch das die reinste Verschwendung.

Je nachdem, wie man die von Gott gegebenen Talente einsetzt, erhält man an Ende seinen Lohn. Jesus hat uns dazu das Gleichnis der anvertrauten Pfunde bzw. Talente an die Hand gegeben, von dem sowohl im Matthäusevangelium, als auch im Lukasevangelium erzählt wird. Der erste verzehnfachte das Gut, das er von seinem Herrn erhalten hatte, der zweite verfünffachte es und beide wurde entsprechend entlohnt. Der dritte hatte sein Gut vergraben, statt es zu vermehren. Dementsprechend wurde er bestraft und verworfen.

Gott bewegt unser Herz und fordert Gehorsam

Elia wurde von Gott verheißen, dass er bei der Witwe Zuflucht finden würde. Er war zunächst sehr zögerlich und fragt nur nach Wasser. Doch der Herr hatte im Voraus schon das Herz dieser Witwe bewegt und sie war dazu bereit sich zusätzlich zu ihrem Sohn auch um Elia zu kümmern. Sie war gehorsam und tat was ihr der Himmlische Vater auftrug.

Der mitdienenden Priester erzählte zu diesem Thema eine sehr schöne Geschichte:

Es war einmal ein kleines Mädchen namens Mia, das eine besondere Plastikkette besaß. Die Kette bestand aus bunten, glänzenden Plastikperlen und hatte für Mia einen ganz besonderen Wert. Jeden Abend, bevor sie schlafen ging, betete ihr Vater mit ihr. Er war ein liebevoller Mann, der seine Tochter über alles liebte und sich immer um ihr Wohlergehen sorgte.

Eines Abends bemerkte Mias Vater die bunte Plastikkette, die sie so sehr liebte. Mit einem sanften Lächeln fragte er sie: „Mia, würdest du mir deine Kette geben?“ Mia hielt die Kette fest in ihren kleinen Händen und schüttelte den Kopf. „Nein, Papa, ich möchte sie behalten“, antwortete sie. Der Vater nickte verständnisvoll und verabschiedete sich von ihr mit einem liebevollen Kuss auf die Stirn.

Am nächsten Abend wiederholte sich die Szene. Der Vater setzte sich zu Mia ans Bett und fragte sie erneut: „Mia, gibst du mir bitte deine Kette?“ Doch auch dieses Mal wollte Mia sich nicht von ihrer geliebten Kette trennen. „Nein, Papa, ich möchte sie wirklich behalten“, sagte sie mit entschlossener Stimme. Der Vater lächelte sanft und wünschte ihr eine gute Nacht.

Am dritten Abend saß Mia schon zitternd in ihrem Bett, als ihr Vater das Zimmer betrat. In ihren kleinen Händen hielt sie die Plastikkette fest. Mit zögerndem Blick reichte sie sie ihrem Vater und sagte leise: „Hier, Papa. Du kannst die Kette haben.“ Der Vater nahm die Kette behutsam entgegen, steckte sie in seine Tasche und lächelte warm.

Dann griff er in seine andere Tasche und holte eine glänzende Schachtel hervor. Mit einem liebevollen Blick öffnete er sie und zeigte Mia eine wunderschöne echte Perlenkette. Die Perlen funkelten im schwachen Licht des Zimmers und strahlten eine schlichte Eleganz aus. „Mia, ich wollte dir diese echte Perlenkette schenken,“ sagte er. „Ich wollte nur sicher sein, dass du bereit bist, das Alte loszulassen, um etwas noch Wertvolleres zu empfangen.“

Mias Augen füllten sich mit Tränen der Freude, und sie nahm die echte Perlenkette mit zitternden Händen entgegen. Sie umarmte ihren Vater fest und flüsterte: „Danke, Papa.“ Von diesem Abend an trug Mia ihre neue Perlenkette mit Stolz und erinnerte sich immer daran, dass es manchmal Mut erfordert, das Alte loszulassen, um Platz für das Neue zu schaffen.

Rekonstruiert mit KI – Quelle unbekannt

Manchmal fordert der Liebe Gott, dass wir darauf verzichten, was uns an unserer Entwicklung hindert. Er tut dies, indem er unser Herz auf liebevolle Art und Weise bewegt. Ganz sanft und ohne jeglichen Zwang gibt er uns Impulse und subtile Hinweise. Diese eine geliebte Gewohnheit oder jene Lieblingssünde gilt es dann aufzugeben. Aus Glaube und Geduld, lässt uns der Liebe Gott etwas viel größeres zuteil werden. Spätestens dann, wenn wir eines Tages auf ewig mit ihm vereint sind.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/06, 12./13.06.2024 Elia bei der Witwe von Sarepta, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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