Heiland und König
Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt.
1. Johannes 4,14 LU17 (aus LG 11/2023)
Wir glauben, dass Jesus Christus unser Heiland ist. Schon im alten Testament wurde sein Kommen vielfach vorhergesagt und ein Engel verkündete bereits am Tag seiner Geburt die folgenden Worte:
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
aus Lukas 2,10.11 LU17 (LG 12/2008)
Heiland der Welt
Was bedeutet Heiland? Luther übersetzte das griechische Wort „soter“ mit dem althochdeutschen Begriff Heiland. Er bedeutet in etwa soviel wie „der Heilende“ oder „der Heilsbringer“ (siehe evangelisch.de; Artikel Heiland – ein von Luther übersetztes Wort).
In der Wuppertaler Studienbibel beschreibt Werner de Boor, dass die Bezeichnung Heiland bzw. das griechische Wort „soter“ im alten Israel ein weitverbreiteter Begriff war. Damit wurden Götzen bezeichnet, die vor Krankheiten heilen sollten und von denen Hilfe in Nöten erwartet wurde. Auch vergötterte Herrscher wurden Heiland oder Heilbringer genannt. Darunter auch der römische Kaiser.
Doch im Textwort wird Jesus als Heiland der Welt bezeichnet. Das ist etwas Besonderes, denn damit will der Apostel Johannes sagen, dass einzig Jesus diesen Titel in einer allumfassenden Weise zukommt. (siehe Die Briefe des Johannes erklärt von Werner de Boor (S.130), Wuppertaler Studienbibel, R. Brockhaus Verlag).
Im Katechismus der neuapostolischen Kirche wird Jesus auch als Mittler des Heils bezeichnet (siehe KNK 4.4.2). Durch ihn ist das Heil in die Welt gekommen. Er ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen:
Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle, als Zeugnis zur rechten Zeit.
1. Timotheus 2,5.6 LU17
Jesus will allen Menschen das Heil bringen. Dabei wendet er sich jedem einzelnen Menschen persönlich zu. So wie wir es in dem schönen Chorlied „Der Heiland sorgt für dich“ singen:
…an seiner Hand wanderst du sicher zum himmlischen Land.
aus Der Heiland sorgt für dich, Chorbuch für den neuapostolischen Gottesdienst (1.Auflage 2013), Liednummer 158
Er will uns führen und uns den richtigen Weg zeigen, aber wir müssen uns auch führen lassen.
Jesus ist der Weg
Hier ist der Weg, den Gott gelegt, der dich zum Himmel führt. Wenn Jesu Wort dein Herz bewegt, dann geh ihn unbeirrt.
aus Hier ist der Weg, Chorbuch für den neuapostolischen Gottesdienst (1.Auflage 2013), Liednummer 386
Gott hat seinen Sohn Jesus Christus aus seiner unendlichen Liebe heraus zu uns in die Welt geschickt. Er will uns das Evangelium verkünden und uns so den richtigen Weg lehren. Wer seine Lehre annimmt und ihm nachfolgt, den wird er erretten.
Das bedeutet nicht, einfach nur in der Kirchenbank zu sitzen. Nachfolge bedeutet die frohe Botschaft, die wir in der Bibel lesen und vom Altar in seinem Haus hören können, anzunehmen und zu verinnerlichen. Ihm nachzufolgen bedeutet den schmalen Weg zu gehen und das ist nun mal harte Arbeit. Es bedeutet an sich zu arbeiten und jeden Tag ein Stückchen besser zu werden.
Trotz all unserer Bemühungen ist es für uns unmöglich, wie Jesus Christus ein sündloses Leben zu führen. Wir sind unvollkommenen Menschen und deshalb brauchen wir Jesus Christus unseren Heiland, der und rettet. Er streckt uns seine Hand entgegen. Wir müssen nur zugreifen und er wird uns in seine Herrlichkeit führen.
Wenn wir uns ihm zuwenden, wird er uns unverdient retten, weil er uns liebt.
König des Weltalls
Jesus ist nicht nur unser Heiland. Oft wird er auch als König bezeichnet. Die katholischen Christen haben deshalb am vergangenen Sonntag das Christkönigsfest gefeiert (siehe auch Kirche+Leben Lexikon – Was wird an Christkönig gefeiert?). An diesem Tag wird besonders seinem Königsein auf allen Ebenen gedacht. Er ist nicht nur König der Herzen, sondern er ist ein souveräner König und Herrscher in jeder Hinsicht. Seine Erhabenheit steht nicht unter der des Vaters, sondern er ist in Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist. In dieser Trinität, wie sie auch genannt wird, herrscht er über das gesamte Weltall.
Dieses Königtum ist nicht zu vergleichen mit irdischen Königtümern oder mit politischer Macht. Es gibt vorerst keine äußere Pracht- oder Machtentfaltung, wie es bei irdischen Herrschern der Fall ist. Erst wenn die Zeit sich erfüllt, kommt er als König des Friedens zurück auf die Erde und richtet sein Friedensreich auf. Dort wird er regieren in all seiner Herrlichkeit und sein Königtum tritt sichtbar zu Tage (siehe auch Das Friedensreich – Was bedeutet es für uns?).
Aber auch heute schon ist er wahrer König und ihm ist alle Macht und Autorität im Himmel und auf Erden gegeben. Damals zu seiner Erdenzeit zeigte sich dies durch die Vollmacht, in der er handelte. Er tat Wunder, heilte und vergab Sünden. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch und so bildet er eine Brücke zwischen den Menschen und dem dreieinigen Gott.
Dem Heiland dienen
Jesus Christus liebt dich und er liebt mich. Durch sein Opfer hat er uns persönlich und der ganzen Menschheit einen großen Dienst erwiesen. Wenn wir ihn auch lieben, wächst in uns der Wunsch, auch ihm zu dienen und ihm so etwas zurück zu geben. Dabei soll unser Dienen keine einmalige Sache oder ein gelegentliches Mitwirken in seinem Werk sein. Wir wollen ihm ein beharrlicher Diener sein.
Eine Aufgabe, die wir alle wahrnehmen können, ist die Verkündung des Evangeliums. Dieser Dienst nützt dabei sowohl Gott, als auch den Menschen. Bei dieser Missionsarbeit leitet und das Doppelgebot der Liebe, denn wer die Botschaft Christi wahrhaft verstanden hat, kümmert sich nicht nur um sein eigenes Heil. Wer das Evangelium wirklich verinnerlicht hat, will dass alle Menschen erlöst werden. Wenn wir unserem Nächsten helfen, kommt diese Hilfe direkt bei Jesus an. Im Matthäus-Evangelium heißt es, dass alles, was wir den Menschen zukommen lassen, auch ihm zugute kommt. (siehe Gericht Gottes – Die Entrückung und das Endgericht)
Die Unterstützung von Gottes Werk durch die Verkündung der frohen Botschaft, zeichnet uns als Kinder Gottes aus. Ein wunderbares Zeugnis für uns, die ihm nachfolgen. Daher sollten wir den Mut fassen und offen über Gott, Jesus und den Heiligen Geist sprechen.