Hoffnung für Entschlafene

Allerseelen - Gräber bei Nacht - Hoffnung auf Erlösung

Denn ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist; er kann wieder ausschlagen, und seine Schösslinge bleiben nicht aus.

Hiob 14,7 LU17

Ewiges Leben

Als Christen, glauben wir an das ewige Leben und die Erlösung durch Jesus Christus. In unserem Bibelvers wird der tote Mensch als gefällter Baum dargestellt. Dabei fällt mir sofort ein bekanntes Sprichwort ein: Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen. Dieses Bild verdeutlicht, dass ein Mensch der stirbt, sich im Jenseits nicht ändern kann. Das würde bedeuten, dass wir nur im Diesseits die Möglichkeit haben, uns auf das Leben nach dem Tod vorzubereiten.

Neuapostolische Christen glauben jedoch daran, dass entschlafene Seelen sich auch im Jenseits weiterentwickeln können. In der nächsten Welt bleibt die Möglichkeit Jesus nachzufolgen und die Hoffnung auf Erlösung bestehen. In jedem Gottesdienst für Entschlafene erhalten die Verstorbenen die Möglichkeit am heiligen Abendmahl teilzunehmen, sowie getauft und versiegelt zu werden. Die Aufgabe der Lebenden ist es, für die Entschlafenen im Gebet einzutreten und für deren Erlösung zu beten.

Auch am Feiertag Allerseelen gedenken die katholischen Christen der Toten und es gibt zwischen dem 1. und 8. November jeden Jahres die Möglichkeit des Allerseelenablasses. Dabei kann ein vollkommener Ablass für die Verstorbenen gewonnen werden, was soviel heißt, dass die Seele aus dem Fegefeuer befreit wird. Die Gläubigen müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllen, um den Ablass für die Verstorbene zu erwirken.

Für beide christliche Tradition gilt also, dass sich der Mensch und seine Seele im Jenseits immer noch ändern kann und es Hoffnung auf seine Erlösung gibt. Der Tod ist für uns nicht das Ende, sondern nur das Ende unserer körperlichen Existenz. Unser Geist und unsere Seele leben weiter und können sich weiter Entwickeln, um Jesus immer ähnlicher zu werden.

Hoffnung auf die Wiederkunft

Wir glauben daran, dass Jesus Christus eines Tages wiederkommen wird, um die Erstlinge zu entrücken. Bei der Entrückung, erhalten die Lebenden, die sich auf Jesu Wiederkunft vorbereitet haben und diejenigen die in Christus gestorben sind den Auferstehungsleib. Dieser Leib unterscheidet sich dabei grundlegend von unserem irdischen Leib. Der neue Leib ist unsterblich und ermöglicht es den Erstlingen in die Herrlichkeit einzugehen, um dort mit dem Seelenbräutigam Jesus Christus die Hochzeit im Himmel zu feiern.

Die Aussicht auf die Auferstehung der Türen gibt uns Hoffnung darauf, dass der Tod nicht endgültige ist. Der Tod ist für den gläubigen Christen nur ein vorübergehender Zustand, der verglichen mit der Ewigkeit, nur von kurzer Dauer ist.

Gegenseitige Fürbitte

Nach neuapostolischer Überzeugung treten nicht nur wir Lebenden für unerlöste Seelen in der Ewigkeit ein. Auch verstorbene Christen nehmen die Aufgabe wahr, für andere Seelen in der Ewigkeit im Gebet einzutreten und dort das Evangelium zu verkünden.

Auch wenn wir diese Welt verlassen, sind wir noch lange nicht in der Herrlichkeit Gottes. Wir alle, ob wir hier auf Erden wandeln oder ob wir schon in die Ewigkeit gezogen sind, müssen unseren Weg weiter gehen. Das verbindet uns alle wie durch ein unsichtbares Band miteinander. Die Entschlafenen in der Ewigkeit beten aber nicht nur für die unerlösten Seelen in der Ewigkeit, sondern sie treten auch für uns Lebende ein. Sie haben uns nicht vergessen und sie vermissen uns genauso sehr, wie wir Lebende sie vermissen.

So einfach und doch zuviel

Als neuapostolischen Christen habe wir es relativ Einfach. Wir müssen nur in Fürbitte für die Entschlafenen eintreten und darauf Vertrauen, dass unser himmlischer Vater diese Seelen erlöst.

Auf den ersten Blick ganz Einfach. Dennoch schaffen es viele Menschen nicht eine kurze Fürbitte in ihrem Tagesablauf unter zu bringen. Schon Stammapostel Fehr prägte die folgenden Worte:

Vielen ist Vieles zuviel geworden, aber sie geben sich mit Unwichtigem so viel ab!

Stammapostel Richard Fehr

Dieser Satz ist aktueller denn je. Es gibt so viele Ablenkungen in dieser Welt, dass es so viele Menschen nicht schaffen sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu konzentrieren. Wir haben aber die Aufgabe unser Leben so zu gestalten, dass die wesentlichen Dinge wieder in den Mittelpunkt treten.

Das heißt nicht, dass wir auf alle weltlichen Vergnügen verzichten sollen, sondern dass wir uns selbst überprüfen und unsere Prioritäten neu auf das Streben nach dem Heil in Jesus Christus ausrichten sollen.

Das könnte dich auch interessieren …

2 Antworten

  1. November 26, 2023

    […] Seelen, die in der Ewigkeit das Evangelium verkünden und Fürbitten sprechen (siehe auch Hoffnung für Entschlafene). Sakramente können allerdings nur hier auf Erden gespendet werden, da es bei Sakramenten immer […]

  2. Dezember 22, 2023

    […] Doch was bedeutet Heil? Heil in Bezug auf Gott bedeutet die Rettung aus der Sünde und den Eingang in die ewige Gemeinschaft mit Gott. Nur durch sein unfassbar großes Opfer, machte er dieses Heil erst möglich (KNK 3.4.5). Sein Heil gilt sowohl den Lebenden, die sich auf ihn vorbereiten, als auch für die in Christus gestorbenen. Heil ist für alle Menschen aller Zeiten möglich (siehe auch Hoffnung für Entschlafene). […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung