Leib Christi – Regentschaft der Liebe
Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.
Epheser 1,22.23 LU17
Unser Bibelwort hat einen engen Bezug zu folgenden Psalmen Alten Testament:
Alles hast du unter seine Füße getan.
Psalm 8,7b LU17
oder
Der HERR sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deinen Füße lege.“
Psalm 110,1 LU17
Im ersten Brief an die an die Korinther werden diese beiden Psalmen in Kapitel 15 in den Versen 25-29 explizit angesprochen.
Die Glieder des Leib Christi
Aber es verweist auch auf eine Formulierung aus dem neuen Testament. Dort werden die Gläubigen oft als die Glieder des Leibes Christi bezeichnet (siehe auch KNK 6.2.3.1)
Im vergangenen Gottesdienst wurde davon gesprochen, dass Jesus Christus das Haupt der Kirche Jesu Christi ist. Die Mitglieder dieser Kirche sind alle Christen und somit sind all diese Christen die Glieder des Leibes Christi.
Das Amt
Es würde auch davon gesprochen, dass eine der Säulen unseres Glaubens die feste Überzeugung ist, dass Jesus das Apostelamt (auch das der Neuzeit) mit allen dazugehörigen Vollmachten höchstpersönlich eingesetzt hat. Die Apostel ihrerseits setzen die priesterlichen Ämter und die Diakone, mit den für ihre Aufgabe notwendigen Vollmachten, ein.
Alle diese Ämter sind von Jesus gegeben, aber es bedarf auch der Erkenntnis der Christen, dass sie diese Tatsache erkennen. In seiner Bibelauslegung schreibt Hans Bruns, dass es nicht selbstverständlich ist dies zu erkennen und dass es dafür Augen braucht, die vom Heiligen Geist erleuchtet sind:
Das zu erkennen, ist nicht selbstverständlich; dazu gehören durch den Heiligen Geist erleuchtete Augen. Darum ist es bei aller Dankbarkeit und Mitfreude das Gebetsanliegen des Apostels, dass der Vater Jesu Christi das den Seinen schenken möge.
Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel, S.405
Kraft aus der Verbindung zum Leib Christi
Der Dienstleister stellte die Frage, woher die Amtsträger die Kraft nehmen immer weiter zu machen. Die Antwort liegt in der Verbindung zu Jesus. So wie die Glieder ihre Kraft von Leib, erhalten die Amtsträger und alle Christen unsere Kraft, unseren Glauben und die Hoffnung aus der Verbindung zum Leib Christi.
Diese Verbindung müssen wir immer wieder erneuern, indem wir beten, worauf schon das aktuelle Jahresmotto hinweist:
Beten wirkt!
Aber wir müssen auch die Gemeinschaft mit Jesus und unserer Gemeinde suchen und die finden wir ganz besonders in der Tischgemeinschaft mit Christus, im Heiligen Abendmahl.
Wieviel Leib Christi ist in uns?
Der Dienstleister erzählte, dass er sich immer wieder die Frage stellt, wieviel Jesu in ihm ist. Er stellt sich dabei immer eine Tankanzeige vor. Wieviel von der Kraft Jesu und wieviel vom Frieden des Auferstandenen, die ich aus dem Gottesdienst erhalten habe, ist noch in mir?
Ich musste mir dabei eine ganz ähnliche Frage stellen: Wie ähnlich bin ich Jesus schon? Wieviel vom alten Adam ist noch in mir und wieviel bereits von der neuen Kreatur? Wie weit ist mein Fortschritt auf dem Weg zu unserem Glaubensziel?
Diese Fragen müssen wir uns alle selbst beantworten, weil niemand in unser Herz und in unsere Seele hineinblicken kann. Niemand weiß, welche Kämpfe wir bestreiten müssen und ob die Kraft die wir in einem Gottesdienst erhalten, bis zum Nächsten ausreicht.
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass es oft schwierig ist den Frieden, den Jesus uns gibt, in seinem Herzen zu bewahren. Manchmal reicht die Kraft, die wir aus dem Heiligen Abendmahl erhalten nur ganz knapp. Aber ich vertraue auf dieses altbekannte Bild, dass der Liebe Gott mir nur ein so schweres Kreuz auferlegt, das ich es auch tragen kann.
Literatur
- Leitgedanken 2024/03, 21.04.2024 Die Regentschaft der Liebe, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel