Licht Jesu – 2. Advent

Licht Jesu - Zweiter Advent
Altar in der neuapostolischen Kirche in Bad Kissingen - 2. Advent (Foto: Johannes Ruopp)

Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.

Johannes 1,5 LU17

Jesus Christus erhellt die Dunkelheit der Welt. In unserem Bibelvers wird er als das Licht bezeichnet. Das gesamte Johannes-Evanglelium erzählt so eine ganz eigene Adventsgeschichte.

Im Gottesdienst sprach der Priester davon, dass ganz besonders unsere Kinder auf Weihnachten warten. Während der gesamten Adventszeit fiebern sie auf Heiligabend hin.

Wir dürfen uns Gottes Kinder nennen und so wie die Kinder im Natürlichen auf die geweihte Nacht warten, so warten die Kinder Gottes auf den geweihten Tag. Den Tag, an dem unser Herr Jesus wiederkommt.

Jesu scheint in die Finsternis

Christus ist das wahre Licht. Gott selbst sandte ihn in die finstere Welt. Doch wie kann eine Welt die Gott schuf, so finster sein? Die Antwort ist ganz klar: Der Sündenfall, durch den die ersten Menschen in die wüste und finstere Welt verbannt wurden, ist der Grund. Am Anfang waren die Menschen im Paradies, dem Garten Eden. Aufgrund der Versuchung durch die Schlange mussten sie dieses Verlassen und in die harte, unbarmherzige Welt hinaus.

Doch der Liebe Gott lies sie nicht ohne eine Verheißung in diese Finsternis. Er stellte ihnen einen Retter in Aussicht, der dieser Schlange den Kopf zertreten würde. Dieser Retter ist Jesus und er kam, um sein Licht in diese Welt zu tragen. Er brachte uns das Evangelium.

Im natürlichen schuf Gott Lichtquellen, auf die der Mensch keinen Einfluss hat. Die Sonne kann er zwar erblicken, doch er kann nichts an ihr ändern. So gibt es viele Dinge, die sich dem Wirken des Menschen entziehen. Gerhard Staguhn schreibt in einem seiner Bücher die folgenden Worte:

In der Astrophysik hat man das Problem, dass sich immer noch größere Räume auftun, je tiefer man in den Weltraum hineinblickt. Je weiter der Mensch ins Kleinste und Größte forschend vordringt, um so mehr scheint es sich ihm zu entziehen.

Staguhn, G. (1990), Das Lachen Gottes: der Mensch und sein Kosmos (S.135), Österreich: C. Hanser

Genauso entziehen sich der Vater, der Sohn und der heilige Geist unserem Verständnis. Mit unserem begrenzten, menschlichen Verstand können wir sein Wesen nicht in seiner vollen Tiefe erfassen. Wir können nicht ändern, was Jesus ist und was er in seinem Evangelium verkündet. Es steht fest, was in dem Licht, das er in die Welt strahlen lässt, zu sehen ist.

Die Welt erkennt den Christus nicht

Jesus hatte in seinem Leben mit vielen Missverständnissen und mit Ablehnung durch die Menschen zu kämpfen. So wie es im Bibeltext heißt, „…doch die Finsternis hat’s nicht ergriffen…“, ergriff bzw. begriff das Volk ihn nicht als den Messias. Vereinzelt gab es Menschen, die ihm nachfolgten, wie zum Beispiel die Jüngerinnen und Jünger. Am Ende jedoch überwog die Ablehnung gegenüber Jesus und die Menschen verurteilten ihn zum Kreuzestod. Doch das heißt nicht, dass Jesus besiegt wurde. Alles lief nach Gottes Heilsplan ab, denn nur durch das Opfer am Kreuz, können wir Erlösung erlangen und errettet werden.

Das Wort „ergriffen“ wurde hier wie das Wort „begriffen“ verstanden. Doch in der Wuppertaler Studienbibel gibt er noch eine weitere These:

Aber es fragt sich sehr, ob das „Ergreifen“ hier überhaupt positiv als ein „Annehmen“, ein „Verstehen“ gemeint ist. Die Vorsilbe „kata“, die hier mit dem Verbum „greifen, nehmen“, verbunden ist, entspricht unserer Vorsilbe „unter“ oder „herab“. Das „Ergreifen“ ist also ein solches, das das Ergriffene unter sich zwingt und sich seiner bemächtigt.

Dann liegt in der Aussage des Verses vor allem ein tröstliche Triumph. Die „Finsternis“ hat das Licht nicht „ergreifen“ können, um es zu überwältigen und auszulöschen. Das Licht scheint unbesieglich in der Finsternis.

Das Evangelium des Johannes, 1. Teil, Kapitel 1 bis 10, erklärt von Werner de Boor, Wuppertaler Studienbibel (S. 41), R. Brockhaus Verlag

Die Auslegung von Werner de Boor verändert die negative Botschaft vom Anfang, zu einer durchweg positiven Aussage. Die Finsternis kann das Licht Jesu nicht überwältigen. Nichts ist in der Lage, sein Leuchten jemals auszulöschen und niemand kann die Verkündung des Evangelium aufhalten.

Der Mensch hat die Fähigkeit das Licht Jesu zu erkennen

Viele Menschen lehnten Jesus ab. Daraus können wir schließen, dass es kein Selbstverständnis ist, das Licht Jesu zu erkennen. Menschen, die noch nie vom Evangelium gehört haben, kostet es viel Mühe zu verstehen, was hinter seinem Opfer steht und wie es sein kann, dass Gott seinen eigenen Sohn am Kreuz geopfert hat.

Für uns gläubige Christen ist es auch nicht einfach im Werke Gottes zu bleiben. Wir müssen uns täglich um die Erneuerung unseres Glauben bemühen, indem wir beständig im Gebet bleiben und die Gottesdienste regelmäßig und treu besuchen.

Dieses Bemühen ist harte Arbeit, denn es bedeutet Selbstreflektion und seine eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen. Es bedeutet zu erkennen, dass wir erlösungsbedürftige Sünder und nicht in der Lage sind uns selbst zu erretten. Wir brauchen Jesus Christus für unsere Erlösung.

Dazu müssen wir nur der Einladung Jesu Christi und seiner Gesandten folgen. Es ist nichts weiter nötig, als dem Weg zu folgen, den er für uns gelegt hat.

Das Licht Jesu – Seine Verheißung

In unserer Zeit verstehen wir das Licht Jesu, als die Verheißung der Wiederkunft Christi. Das Apostolat hat die Aufgabe die Botschaft vom Kommen des Herrn wachzuhalten, auch wenn viele Menschen nicht mehr daran glauben (siehe KNK 7.4.1 Ausrichtung auf den Tag des Herrn).

Unsere Aufgabe dagegen ist es, das Licht Jesu, das wir von ihm durch seine Gesandten bekommen, weiterzutragen. Dazu muss es hell aus uns heraus strahlen. Der Dienstleiter stellt die Frage, wie unser Licht aussieht und was man in unserem Licht erkennen kann. Wie lassen wir unser Licht leuchten? Stellen wir es unter den Scheffel oder halten wir das Licht Jesu hoch, so dass es jeder sehen kann?

Im Gottesdienst wurde auch die Energiekrise angesprochen. Oft hört man, dass man die Lichter ausschalten soll, um Energie zu sparen. Doch im Werke Gottes gibt es diese Energieknappheit nicht. Die Quelle vom Licht Jesu ist unerschöpflich. Wir müssen keine Energie sparen und können dieses Licht immer hell leuchten lassen, denn es kosten keinen Cent.

Wenn wir unser Licht leuchten lassen, sind wir glaubwürdige Zeugen Christi und können anderen Menschen dabei helfen, das Licht Jesu zu erkennen, es anzunehmen und sich auf das Kommen unseres Herrn vorzubereiten.

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2 Antworten

  1. Dezember 15, 2023

    […] es ist alles andere als selbstverständlich, so zu reagieren. Der letzte Beitrag handelt davon, dass das Licht Jesu von den Menschen nicht erkannt wurde. Maria war auch nur ein […]

  2. Dezember 18, 2023

    […] mitten unter ihnen war. Anders als die meisten Menschen erkannte er das Licht Jesu (siehe auch Licht Jesu – 2. Advent). Er war ein Zeuge Christi, denn er hatte ihn bereits erkannt und hatte ihn mit Wasser getauft. Nun […]

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