Loblied der Hanna

Hanna Loblied - Der Junge und das Schlagloch
Der Junge und das Schlagloch - visualisiert durch Bing Image Creator - editiert mit GIMP

Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen.

Lukas 1,52.53 LU17

Das Bibelwort ist ein Teil des Lobliedes der Maria. In der Bibelauslegung von Hans Bruns wird Marias Lobpreis mit dem Lobpreis der Hanna verglichen (siehe 1. Samuel 2,1-10). So wie Maria erkannte auch Hanna in tiefer Demut die Souveränität Gottes an. Ihr Lobpreis ist genau wie der Lobpreis Marias ein Beispiel für wahre Anbetung Gottes. Sie erkannte, dass Gott die Grundlage aller Dinge ist. Der Anfang und das Ende. Alpha und Omega. In ihrem Lobpreis bittet sie den HERRN um nichts. Die Souveränität Gottes bedeutet aber auch, dass es nicht darauf ankommt, ob man reich oder arm ist. Allein auf die Herzenseinstellung kommt es an. Seine Gnade lässt er zuteil werden, wem er will (vgl. Maria, unser Vorbild in Demut, Gehorsam und Gebet).

Die beiden Loblieder weisen tatsächlich eine gewissen Ähnlichkeit auf und es lohnt sich beide Loblieder zu lesen. Auch im Loblied der Hanna spiegeln sich die Gedanken aus dem Textwort wieder:

Er wird behüten die Füße seiner Heiligen, aber die Frevler sollen zunichtewerden in Finsternis;

1. Samuel 2,9 LU17

Hanna und der Knecht Gottes

Beim Lesen des ersten Kapitels im ersten Buche Samuel ist mir ein Vers ganz besonders aufgefallen und ich möchte dazu etwas weiter ausholen:

Hanna konnte ihrem Mann Elkana keine Kinder schenken und wäre das allein nicht schlimm genug, wurde sie von Elkanas zweiter Ehefrau Peninna immer wieder gekränkt, weil sie scheinbar unfruchtbar war. Als sie dann mit der gesamten Familie zum jährlichen Opfer nach Silo gingen, betete Hanna sehr lange in der Stille. Sie bewegte nur ihre Lippen und man konnte nicht hören, was sie betete. Eli bemerkte ihr ungewöhnliches Gebet und beschuldigte sie der Trunkenheit. Als sie ihm dann versicherte, dass sie nicht betrunken war und dem HERRN ihr Herz ausgeschüttet hatte, gab ihr Eli die folgende Antwort:

Gehe hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir geben, was du von ihm erbeten hast.

aus 1. Samuel 1,17 LU17

Das sind starke Worte, da Eli nicht einmal wusste, um was Hanna gebetet hatte. Wie konnte er behaupten, dass Gott ihre Bitte erhören würde? Aus menschlicher Sicht könnte man die Aussage des Propheten als gewagt betrachten. Diese Begebenheit erinnert mich an ein Erlebnis von dem ein Hirte in einem Jugendgottesdienst einmal erzählte:

Der kleine Sohn einer Glaubensschwester hatte Geburtstag und bekam ein nagelneues Fahrrad geschenkt. Seitdem war Fahrradfahren seine liebste Beschäftigung. Er traute sich immer mehr und fuhr auf immer höhere und steilere Hügel, um sich von ihnen herunterrollen zu lassen.

Eines Tages entdeckte er einen richtig steilen Berg und fuhr hinauf. Oben angekommen drehte er um und fuhr so schnell er nur konnte hinunter. Er trat in die Pedalen, was seine kleinen Beine hergaben.

Doch es kam, wie es kommen musste und der Junge fuhr in ein Schlagloch. Das Vorderrad blieb stecken, der Junge stürzte und verletzte sich schwer.

Der Krankenwagen war bald da und der Junge wurde in die Notaufnahme gebracht. Die Diagnose war schnell erstellt und es war klar, dass der Junge in Lebensgefahr schwebte. Es stand eine schwierige und riskante Operation an, deren Ausgang ungewiss war.

Die Mutter des Jungen rief in ihrer Verzweiflung ihren Hirten an und erzählte ihm alles. Der Hirte hörte sich alles in Ruhe an und versicherte ihr: „Alles wird gut! Die Operation wird gut verlaufen und dein Junge wird wieder Gesund.“ Die Mutter war froh diese Worte zu hören und beruhigte sich.

Als sie dann aufgelegt hatten, erschrak der Hirte bis ins Mark. „Was habe ich da nur versprochen?“, dachte er bei sich.

Doch der Liebe Gott erfüllte das Versprechen seines Knechtes. Die Operation verlief gut, der Junge wurde gesund und konnte bald wieder Fahrrad fahren.

aus einem Jugendgottesdienst

Manchmal ist es einfach so, dass wir Dinge aus einem Impuls heraus sagen. Wir wissen gar nicht, was wir in einem anderen Menschen dadurch auslösen. Der Hirte hatte es erst nach dem Ende des Telefonats bemerkt. Er hatte Angst, dass sich sein Versprechen nicht erfüllen würde. Doch im Verlauf des damaligen Jugendgottesdienstes gab er zu, dass er sich nach dieser Begebenheit ein wenig geschämt hatte. Er hätte einfach darauf vertrauen müssen, dass Gott zu dem Wort seines Knechtes steht und dass er als Amtsträger aus dem Heiligen Geist heraus spricht. Schließlich war die Glaubensschwester nicht zu ihm als Herr Riegel gekommen, sondern zu dem Hirten Riegel, dem Gottesknecht. Wie Eli, der Hirte und viele andere können auch wir auf die Impulse aus dem Heiligen Geist vertrauen und darauf bauen, dass Gott zu uns steht.


Literatur

  • Leitgedanken 2024/12, 08.12.2024, Gottes Verheißung an Maria, Verlag Friedrich Bischoff GmbH

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