Morgenstern – 4. Advent

Der Morgenstern
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Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.

aus Offenbarung 22,16 LU17

Als ich das Bibelwort las, war ich etwas irritiert. Jesus selbst bezeichnet sich hier als der helle Morgenstern. Bisher kannte ich diesen Titel nur für den gefallenen Engel Luzifer (vgl. Jesaja 14,12). Doch nach kurzer Recherche fand ich gleich mehrere Leitgedanken, in denen auf das selbe Wort verwiesen wird.

Stammapostel Fehr bezeichnete diese als wohl die schönste „Ich bin…“-Formulierung, unter denen sich unser Herr Jesus uns vorstellte.

Diese scheinbar doppelte Verwendung des Titels Morgenstern ist ganz leicht zu erklären. Der Teufel ist nicht der wahre Morgenstern, sondern ein gefallener Engel. Er sollte einst das Licht bringen, doch er brachte uns Menschen nur Dunkelheit (vgl. Falsches Licht – Kalt und verlockend).

Christus nahm dieses Bild des Morgensterns und erfüllte es mit neuer Kraft. Er ist der wahre Morgenstern. Er ist das Licht der Welt (vgl.: Johannes 8,12).

Der Morgenstern im alten Testament

Ein Querverweis unseres Bibelwortes geht zurück auf das Buch Numeri, wo es heißt:

Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von Nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.

4. Mose 24,17 LU17

Auch hier wird Jesus als ein Stern angekündigt, der aus Jakob hervorgeht. Jakob den wir auch unter dem Namen Israel kennen.

Morgenstern und Zepter

In diesem Vers wird Jesus auch als ein Zepter beschrieben. Gerhard Maier schreibt in seiner Bibelauslegung zum 4. Buch Mose folgendes:

Das Zepter, der „Herrscherstab“, wird hier beschrieben wie ein Mensch, der aufsteht und seine Macht entfaltet (vgl. Ps 45,7). Dabei kann dasselbe hebräische Wort sowohl das Zepter, als auch den Hirtenstab bezeichnen (vgl. Ps 23,4).

Das vierte Buch Mose, erklärt von Gerhard Maier, S. 339, Wuppertaler Studienbibel, 1995, R. B

Ist das nicht ein Wundervolles Doppelbild? Das Zepter ist ein Zeichen der Macht. Mit ihm werden unsere Feinde vernichtet und durch das Zepter wird einst die ganze Menschheit gerichtet werden. Doch gleichzeitig ist das Zepter auch der Hirtenstab. Mit ihm weidet uns der Herr als seine Schafe und führt uns langsam, Schritt für Schritt, an unser Glaubensziel.

Alle Söhne Sets

Im zweiten Teil dieses Verses aus dem 4. Buch Mose sollen die Schläfen der Moabiter und der Scheitel aller Söhne Sets von diesem Zepter zerschmettert werden. Gerhard Maier schreibt weiter, dass die Moabiter einst Feinde waren, die von David besiegt wurden und vermutet, dass mit den Söhnen Sets wohl alle nichtkainitischen Menschen gemeint sind. Diese Menschen haben nach ihrer Abstammung (von Set, dem zweiten Sohn Adams) die Verheißung Gottes erhalten.

Die Söhne Sets symbolisieren hier die Menschen, die ihr Leben nach Gott ausrichten und die Söhne Kains symbolisieren die Menschen, die in der Gottferne leben. Hier wird nicht die Abstammung, sondern die Geisteshaltung bzw. die Herzenseinstellung betrachtet. Mit der Zerschlagung ist in diesem Zusammenhang das Endgericht gemeint.

Entscheidung für das wahre Licht

Schon von Anbeginn entschieden die Menschen sich immer wieder gegen Gott. Die ersten Menschen im Paradies gehorchten nicht, aßen von der verbotenen Frucht und mussten das Paradies verlassen. Kain tötete seinen eigenen Bruder und wurde zum ersten Mörder.

Trotz der Ablehnung gegenüber ihrem Schöpfer, ließ er seine Kinder nie ohne Hoffnung zurück. Als die ersten Menschen das Paradies verlassen mussten, verhieß Gott ihnen einen Erlöser und als er Kain für seine Tat bestrafte, sorgte er trotzdem für seinen Schutz.

Wie ist es heute bei uns? Entscheiden wir uns in jeder Lebenslage für Gott oder kann es sein, dass wir uns gegen ihn entscheiden? Entscheiden wir uns immer für Liebe und Vergebung oder sind wir manchmal vielleicht zu stolz oder selbstsüchtig?

Neues tun durch die Kraft Gottes

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

Henry Ford

Vielleicht tun wir einfach mal etwas, das wir noch nicht können. Vergeben wir doch einfach jemandem, bei dem wir es bisher einfach nicht richtig versucht haben. Helfen wir doch einfach unseren Glaubensgeschwistern, auch wenn wir vielleicht noch nicht wissen, wie diese Hilfe aussehen soll.

Wenn wir nicht wissen, wie wir helfen können, dann können wir uns immer vertrauensvoll an Gott wenden. Er sieht, dass wir helfen wollen und gibt uns die nötige Kraft, um Dinge zu tun, die wir ohne ihn nicht könnten.


Literatur

  • Leitgedanken 2025/07, 09./10.07.2025, Gottesdienstliche Gemeinschaft, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
  • Das vierte Buch Mose, erklärt von Gerhard Maier, Wuppertaler Studienbibel, 1995, R. B.

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