Neujahr 2025 – Es ist Zeit, Gutes zu tun!
Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.
Galater 6,9.10 LU17
Hans Bruns überschreibt den Abschnitt aus dem unser Bibelvers stammt mit den Worten Saat und Ernte im Glaubensleben. Er versteht unser Bibelwort als ein Aufforderung Paulus unser Christsein in die schlichten Taten unseres alltäglichen Lebens zu integrieren. Wir sollen Gutes tun und das ganz besonders an unseren Brüder und Schwestern im Glauben, denn sie zählen alle zu der großen „Famile Jesu“ (vgl. Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel, S.402).
Unermüdlich Gutes tun
Adolf Pohl beton vor allem die Tugend der Unermüdlichkeit im Säen und darin Gutes zu tun. Er vergleicht die Unermüdlichkeit mit einem schier endlosen Abschreiten eines tot daliegenden Ackers, ohne etwas Mutmachendes wahrzunehmen.
Das kann an unserer Ausdauer zehren, uns vom Glauben abbringen und uns dazu bringen mehr auf das Irdische Glück zu bauen. Gerade deshalb ist es wichtig unermüdlich Gutes zu tun. Es genügt einfach nicht, wenn wir nur ab und zu überwinden. Wahrer Überwinder ist nur, der unermüdlich gutes tut.
Nach Adolf Pohl reicht es nicht, das Evangelium nur zu verkünden. Wir müssen auch danach handeln und Gutes tun:
Durch tätige Güte gilt es jedermann begreiflich zu machen, dass man auch etwas Gutes zu sagen hat, dass das Evangelium zutiefst gut ist. Gott selbst begleitet sein Wort an die Menschheit mit Güte. Er erhält die gefallene Welt, segnet sie jahraus, jahrein mit guten Gaben und erträgt die Übeltäter mit Geduld.
Der Brief des Paulus and die Galater, erklärt von Adolf Pohl (1995), Wuppertaler Studienbibel, R. Brockhaus Verlag
Um das Evangelium vollumfänglich zu verbreiten, dürfen nicht nur von der frohen Botschaft reden. Wir müssen auch nach dieser Botschaft handeln. Jeder der Mitglied der großen „Familie Jesu“ ist, hat den Auftrag das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden und zu verbreiten.
Wenn nicht wir, wer dann?
Rutger Bregmann schreibt in seinem Buch „Moralische Ambition“ davon, dass es Menschen gibt, die brauchen niemanden, der sie dazu ermutigt Gutes zu tun. Diese Menschen erkennen Missstände und nehmen sie nicht einfach nur so hin. Wenn ihnen etwas missfällt und es in ihrer Macht liegt, etwas dagegen zu tun, dann stehen diese Menschen auf und handeln.
Doch viele andere Menschen stehen nicht von selbst auf. Sie brauchen andere Menschen, die den Anfang machen. Von alleine kommen sie nicht auf die Idee zu handeln. Doch wenn einer ihrer Vorangänger aufsteht, um Gutes zu tun, helfen diese Menschen mit. Sie folgen dem einen Pionier und wollen auch Gutes tun.
Doch was ist, wenn unserer Gemeinde keine Pioniere hat, die den Anfang machen? Was wenn es nur Menschen gibt, die Vorreiter und Pioniere brauchen, die den ersten Schritt tun, weil sie es selbst einfach nicht können? Dann müssen wir dieser Pionier sein. Wenn es keinen anderen gibt, der die Kraft und den Mut hat, den ersten Schritt in eine bessere Zukunft zu wagen, dann müssen wir es selbst tun. Wenn nicht wir, wer dann?
Literatur
- Leitgedanken 2025/01, 05.01.2025, Es ist Zeit, Gutes zu tun!, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- https://nak.org/de/kennenlernen/katechismus?id=8501eeaa-75ad-41f4-a498-9faabda54576
- Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel
- Der Brief des Paulus and die Galater, erklärt von Adolf Pohl (1995), Wuppertaler Studienbibel, R. Brockhaus Verlag
- Bregman, R. (2024). Moralische Ambition: Wie man aufhört, sein Talent zu vergeuden, und etwas schafft, das wirklich zählt. Deutschland: Rowohlt E-Book.