Unsere Pilgerreise
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Hebräer 13,14 LU17
Unser Bleiben ist nicht hier
Die neutestamentliche Gemeinde übernimmt das Erbe des alttestamentlichen Gottesvolkes, das seit der Berufung Abrahams als wanderndes Volk nach der ewigen Heimat unterwegs ist. Gott selber führt uns durch seinen Heiligen Geist und bringt uns sicher ans Ziel.
Der Brief an die Hebräer, erklärt von Fritz Laubach, S.284, Wuppertaler Studienbibel, R. Brockhaus Verlag
Genauso ist es mit uns neuapostolischen Christen. Seit der Berufung der ersten neuzeitlichen Apostel befindet sich unsere Gemeinde auf einer Pilgerreise. Durch die Gaben Heiligen Geistes ist es uns möglich auf dem schmalen Weg zu bleiben.
Aber dieser Weg ist nicht nur schmal, sondern auch verwunden und führt uns nicht direkt an unser Glaubensziel. Oft ändert er die Richtung, führt bergauf und bergab. Vergleichbar mit der Wüstenwanderung der Israeliten, leitet uns Gott nicht auf direktem Weg in sein Reich.
Unsere Heimat ist nicht hier auf Erden. Wir befinden uns auf einer Pilgerreise, auf der unser Sinnen und Trachten die Veränderung ist. Wir versuchen, unser Leben nach dem Evangelium auszurichten und möchten schon jetzt Gottes Reich, durch unsere Entwicklung zur neuen Kreatur erleben.
Unsere Pilgerreise heißt Veränderung
Das Thema der ersten Ausgabe unseres neuen Kirchenmagazins lautet Veränderung. Oft wird Veränderung als schlecht oder sogar unheilvoll gesehen. Aber es gibt nicht nur schlechte, sondern auch viele Veränderungen zum Guten hin.
In der der Bibelerklärung von Hans Bruns steht zu unserem Bibelvers die folgende Erklärung:
Der Schreiber sieht Gefahren für die Gemeinde kommen. Es scheinen vor allem Menschen dagewesen zu sein, die immer wieder dazu drängten, man müsse an den alten Ordnungen festhalten (Speisevorschriften u.ä.). Dabei knüpft er nun selbst an eine Ordnung in Israel an: Man schaffte die Opfertiere am Versöhnungstage aus den Lagern heraus und trennte sich dann von ihnen. Das deutet der Schreiber auf Jesus: Man habe ihn auch „hinausgeschafft“ und sich von ihm getrennt. Daraus müssen alle Gläubigen die Folgerung ziehen, und sich genauso von allem trennen, was nicht zentral mit Christus zusammenhängt.
Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, S.484, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel
Diese Worte sind am Puls der Zeit, denn auch heute erleben wir viele Veränderungen in der Welt und in den Kirchen. Das Amtsverständnis hat sich grundlegend verändert und Frauen dürfen nun als Amtsträger dienen. Die Kirche öffnet sich er Ökumene und so manche antiquierte Ansicht wird überholt.
Heute sind einige Gläubige der Ansicht, dass man an der alten Ordnung festhalten müsse und dass früher alles besser war. Doch wenn man genau hinschaut, haben diese Ansichten keine Verbindung zu Jesus und der Nachfolge. Der Apostel sprach im vergangenen Gottesdienst davon, dass alles was nicht zentral mit Jesus und der Nachfolge zu tun hat Ballast ist, den wir abstoßen müssen. Wenn wir dann alles Überflüssige losgeworden sind, können wir uns vollkommen auf Christus, sein Opfer und das Evangelium konzentrieren.
Es wird immer wieder einschneidenden Veränderungen geben, denn die Erkenntnis wird uns nur soweit aufgeschlossen, wie es unser aktueller Entwicklungszustand zulässt. Wir müssen einfach darauf vertrauen, dass unser himmlischer Vater mehr weiß als wir und dass sein Werk bestehen bleibt, auch wenn es manchmal nicht den Anschein hat.
Das Ziel unserer Pilgerreise
Das Ziel unseres Glaubensweges ist die ewige Gemeinschaft mit Gott. Aktuell müssen wir täglich Entscheidungen treffen und Aufgaben lösen. Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir Neues ausprobieren und immer wieder die Perspektive bzw. unseren Standpunkt wechseln. Etwas Unveränderliches gibt es in unserer vergänglichen Welt nicht.
Unsere Aufgabe ist es in dieser schnelllebigen und von Veränderung geprägten Welt den Fokus zu bewahren. Dabei wollen wir nur auf Jesum blicken, wie es in dem Lied in unserem Gesangbuch heißt (Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche, Liednummer 375, Blicke nur auf Jesum). Alles was unnötig und eitel ist, wollen wir als unwichtig betrachten. Denn all diese Nebensächlichkeiten sind in wenigen Jahren überholt und längst wieder vergessen. Nur das Evangelium bleibt bestehen.
Jesus dient uns als als unveränderliches Vorbild und als Anker:
… , vor allem aber der Herr selbst, der immer und überall derselbe ist und bleibt.
Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, S.484, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel
Kleine und große Veränderungen sind auf unserer Pilgerreise hier auf Erden allgegenwärtig. Sei es im Verständnis der Lehre oder in der Kirchenorganisation. Der Grund dafür ist, dass wir nur schwache Menschen sind. Unser Geist kann Gottes Heilsplan nicht in seiner Vollkommenheit erfassen. So heißt es schon im ersten Brief an die Korinther:
Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
1. Korinther 13,9.10 LU17
Diese Veränderungen müssen sein, weil wir zur neuen Kreatur werden müssen. Erst wenn alle Menschen den neuen Leib erhalten haben, hört die Veränderung auf. Dann sind alle Menschen Jesus gleich, vollkommen und ohne Sünde. Erst dann werden wir aus unserer vergänglichen und veränderlichen Existenz in eine unveränderliche Art des Seins überführt und wir können in ewiger Gemeinschaft mit Gott sein.
Voller Glauben und Vertrauen begeben wir uns auf diese Reise und sind uns bewusst, dass auch Schwierigkeiten auftreten können. Wir wissen aber auch, dass die Kraft, die wir für unsere Reise brauchen, von Gott kommt.
Literatur
- Leitgedanken 2008/09, 21.09.2008 Die zukünftige Stadt suchen, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Leitgedanken 2019/06, Jugendgottesdienst, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Leitgedanken 2020/09, 9./10.09.2020 Pilgerschaft, Verlag Friedrich Bischoff GmbH
- Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments übertragen und erklärt von Hans Bruns, 8. Auflage 1981, Brunnen-Verlag GmbH Giessen/Basel
- Der Brief an die Hebräer, erklärt von Fritz Laubach, Wuppertaler Studienbibel, R. Brockhaus Verlag
Eine Antwort
[…] Auch heute gibt es viele Reformen im Werk Gottes und viele wollen an den Sitten, die sich eingeschlichen haben oder alten Ansichten die es gibt festhalten. Doch alles was im Kern nicht mit Jesu zu tun hat, muss abgeschafft werden (siehe Unsere Pilgerreise heißt Veränderung). […]