Verheißung Gottes – Erster Advent

Erster Advent - Verheißung
Erster Advent - Foto von Johannes Ruopp

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich das gnädige Wort erfüllen will, das ich zum Hause Israel und zum Hause Juda geredet habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen gerechten Spross aufgehen lassen; der soll Recht und Gerechtigkeit schaffen im Lande.

Jeremia 33,14.15 (LG 12/2023)

Ein Spross aus dem Haus Davids

Das Bibelwort handelt von der Verheißung, dass Gott dem Hause David einen gerechten Spross aufgehen lassen will. Damit ist niemand anderes als Jesus Christus gemeint. Er selbst sagte zu seinen Lebzeiten, dass in diesen Versen er selbst gemeint ist. Matthäus und Lukas haben in ihren Evangelien mit Hilfe des Stammbaumes Jesu aufgezeigt, dass Jesus ein direkter Nachkomme von König David ist. Bei seiner Taufe hat Gott selbst sich zu Jesus bekannt, als eine Stimme aus dem Himmel erschallte:

Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

Matthäus 3,13 LU17

So wie Gott durch Jeremia Verheißungen gab, geschah es immer wieder in der Heiligen Schrift. Stetig wurde durch Propheten seine Botschaft an die Menschen verkündet. Es ist einfach nicht das Wesen Gottes, seine Kinder im Dunkeln zu lassen. Er wird nicht müde darin, uns an die verheißene Erlösung durch seinen Sohn zu erinnern und gibt uns dadurch Hoffnung.

Dabei fällt mir die altbekannte Geschichte über die vier Kerzen ein:

Vier Kerzen

Am Adventskranz brannten vier Kerzen. Draußen lag Schnee und es war ganz still. So still, dass man hören konnte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt Sicherheit, doch auf der Welt gibt es so viele Kriege. Die Menschen wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und verglomm schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts mehr. Was macht es für einen Sinn, ob ich brenne oder nicht?“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze verlosch.

Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße LIEBE. Mir fehlt die Kraft weiter zu brennen; Egoismus beherrscht die Welt. Die Menschen sehen nur sich selbst, und sie sind nicht bereit, einander glücklich zu machen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind ins Zimmer. Erstaunt schaute es die Kerzen an und sagte: „Warum brennt ihr nicht? Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein.“ Betrübt ließ es den Blick über die drei verloschenen Kerzen schweifen.

Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Sei nicht traurig, mein Kind. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG.“

Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.

Elsbeth Bieler, 1997 (gefunden auf blankenese.de)

Oft scheint es so, dass der Friede, der Glaube und die Liebe in unserem Umfeld immer weniger werden. Wenn man sich in der Welt umschaut und den Unfrieden zwischen den Menschen oder gar Krieg sieht, wenn die Zahl der Gläubigen stetig abnimmt oder wenn es uns manchmal so erscheint, als ob die Liebe in den Menschen fehlt.

Dennoch müssen uns diese Dinge nicht beunruhigen, denn seine Verheißungen haben sich immer wieder erfüllt. Aus diesem Gedanken können wir Hoffnung schöpfen. Diese Hoffnung hat das Potenzial, Frieden, Glaube und Liebe wieder neu zu entfachen.

Die Zeit in der wir auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes warten, ist für uns vergleichbar mit der Adventszeit. Im vergangenen Gottesdienst sangen wir zu Eingang:

Advent heißt, er naht!

Advent ist es heut, Gesangbuch der neuapostolischen Kirche, Liednummer 8

Diese Worte drücken unsere Hoffnung auf das Kommen Jesu aus. Aus dieser Hoffnung schöpfen wir den Glauben daran, dass er gewiss wiederkommen wird. Der Ruf „Jesu Komm!“ wird in unserem Herzen laut. Im Advent schwingt dieses Rufen nach Jesu Wiederkunft mit und spiegelt unsere lebendige Hoffnung wider, die auf der Verheißung Gottes beruht.

Jesus schafft Recht und Gerechtigkeit

In dem Bibeltext heißt es, dass dieser Spross für Recht und Gerechtigkeit sorgen wird. Jesus ist der erste Mensch, der sündlos über diese Erde gegangen ist und sich damit als Einziger vor Gott recht verhalten hat. Nur durch sein makelloses Leben konnte er für uns, durch sein unvergleichliches Opfer, die Erlösung möglich machen.

Weil er für dich und für mich am Kreuz gestorben ist, können wir Gnade vor Gott finden. Wir können von Gott angenommen werden und wenn die Zeit gekommen ist, in die neue Schöpfung eintreten. Jesus hat es so möglich gemacht, dass wir Recht und Gerechtigkeit vor Gott erhalten.

Jesus hat seinen Jüngern versprochen, dass er eine Tröster, den Heiligen Geist, senden würde. Auch diese Verheißung hat er erfüllt. Der Priester im vergangenen Gottesdienst stellte die Frage, welche Aufgaben der heilige Geist hat. Ich muss dabei wieder die Kerze der Hoffnung denken, denn der heilige Geist ist wie diese Kerze. Er erinnert uns immer wieder daran, was Gott uns verheißen hat und hält so den Glauben in uns lebendig. Er lässt uns spüren, wie wir uns gegenüber Gott und den Menschen verhalten sollen und bewahrt dadurch den Frieden und die Liebe untereinander. So hilft uns der Heilige Geist Recht und Gerechtigkeit unter uns Menschen zu schaffen.

Aber er hilft uns auch dabei Jesu immer ähnlicher zu werden, indem er in uns die Erinnerung daran wach hält, was Jesus gesagt und getan hat. Er weist uns schlussendlich auch darauf hin, dass nur die Recht und Gerechtigkeit vor Gott erhalten und erlöst werden, die an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen.

Gott erfüllt seine Verheißung

Der Dienstleiter sprach im Gottesdienst davon, dass Gott kein Plauderer ist. Er redet nicht nur, sondern hält, was er verspricht. So steht es auch schon im Alten Testament geschrieben:

Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?

4. Mose 23,19 LU17

Zu Beginn des Artikels steht geschrieben, dass Gott uns über seine Absichten in Kenntnis setzt. Er handelt nach einem ganz bestimmten Plan, der schon von Ewigkeit festgelegt ist. Dieser Plan wird auch der Heilsplan genannt (siehe auch KNK 4.4).

Dass Gott nach diesem Plan handelt, kann man in den Büchern des Alten Testaments sehr gut nachvollziehen. Angefangen bei Mose und allen Propheten, legte er schon den Emmausjünger die Schrift aus und zeigte ihnen, was alles über ihn in der Schrift geschrieben steht (siehe Lukas 23,27 LU17).

Die erste Verheißung besagte, dass einer kommen würde, um der Schlange den Kopf zu zertreten (siehe 1. Mose 3,15 LU17). Diese Verheißung fand ihre Erfüllung mit Jesus Christus, der das Opfer für unsere Erlösung gebracht hat. Jesaja prophezeite die Geburt aus einer Jungfrau (siehe Jesaja 7,14 LU17) und der Prophet Micha nannte den Geburtsort von Jesus Christus (siehe Micha 5,1 LU17). Der Einzug Jesu in Jerusalem auf einem Füllen wurde bereits in dem Buch Sacharja vorhergesagt (siehe Sacharja 9,9 LU17). Die Kreuzigung wurde z.B. im Psalm 22 und in Jesaja 53 prophezeit.

Alle diese Verheißungen wurden im neuen Testament erfüllt. Deshalb können wir darauf vertrauen, dass Gott auch alle anderen Verheißungen wahr werden lässt. Aus seiner unendlich großen Liebe zu den Menschen heraus, will Gott, dass sich diese Verheißungen für alle Menschen erfüllen.


Wer an den Verheißungen im Detail interessiert ist, kann diese in den folgenden Artikeln noch einmal nachlesen:

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2 Antworten

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