Zugang zum Leben in Christus

Zugang zum Leben in Christus
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Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.

Offenbarung 1,17b.18 LU17

Ich möchte gerne eine Geschichte mit euch teilen, die mir schon den ganzen Tag durch den Kopf geht. Eine Geschichte, die von einem jungen Mann namens Finn handelt:

Finn und Emma

Ein junger Mann namens Finn, war wie jedes Wochenende im Jungendtreff in einem kleinen Dorf. Es war bereits spät am Abend und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die Arbeitswoche war vorüber und alle jugendlichen genossen das angebrochene Wochenende. Es wurden Gespräche über die vergangene Woche geführt, über das Leben und über Gott und die Welt.

Finn unterhielt sich schon den ganzen Abend mit Paul. Plötzlich sah er Emma aufgebracht hinaus stürmen. Finn blickte ihr verwundert hinterher. Niemand sonst schien sie zu beachten. Er drehte sich wieder zu Paul um und fragte ihn, was denn mit Emma los sei. Auch er wusste auf diese Frage keine Antwort.

Finn ließ das Ganze keine Ruhe. Er stellte sein Bier ab und lief nach draußen um Emma zu suchen. Als er sie fand, stand sie auf dem großen Rathausplatz neben der Kirche. Finn konnte im Mondlicht erkennen, dass Emma weinte. Er fragte sie, was denn los sei und nahm sie dabei in die Arme. Emma erzählte ihm, dass es erst ein Jahr her sei, dass Nils tot sei. Aber alle lebten ihr Leben weiter, als hätte es Nils nie gegeben.

Als sie sich so in den Armen lagen, erzählte ihr Finn, dass er noch sehr oft an Nils denken würde. Auch die anderen würde sicher noch an Nils denken und in jedem der jugendlichen Herzen hätte Nils seinen ganz besonderen Platz. Jeder verarbeitet den Tod eines Freundes anders und nicht viele reden gerne über solche Dinge. Das bedeutet aber nicht, dass es ihnen egal ist.

Er erzählte davon, dass er neuapostolisch ist und dass es in seiner Kirche dreimal im Jahr einen Gottesdienst speziell für die Entschlafenen gibt. Mindestens so oft, sagte er, bete er für Nils. Er lud sie ein, mit ihm einen dieser Gottesdienste zu besuchen. Emma hörte Finn zu und es schien ihr langsam wieder besser zu gehen.

Sie standen noch eine Weile Arm in Arm da und als Emma soweit war, gingen die beiden wieder nach drinnen und genossen den Rest der angebrochenen Nacht.

Quelle unbekannt

Viele Arten mit Trauer umzugehen

Aus der Geschichte von Finn und Emma lernen wir, dass Menschen auf verschiedene Arten ihre Trauer verarbeiten. Manche versuchen die Trauer alleine zu bewältigen und brauchen ihre Ruhe. Andere scharen ihre Familie und Freunde um sich herum, die ihnen in dieser schweren Zeit Halt geben. Wieder andere bemerken die Trauer, die tief in ihrem Herzen schlummert erst nicht, bis sie zu einem unerwarteten Zeitpunkt über sie hereinbricht, wie ein Sturm der plötzlich aufzieht.

Wir lernen aus dieser Geschichte auch, dass manche Menschen länger trauern, als andere. Die meisten der Jugendlichen leben ihr Leben einfach weiter. Sie gehen in den Jugendtreff und trinken Bier, während sie sich über ihre Erlebnisse der vergangenen Woche austauschen.

Emma jedoch konnte an diesem Tag nicht anders. Sie musste an Nils denken, der vor einem Jahr noch hier mit ihnen gefeiert hatte. Auch er verbrachte hier im Jugendtreff viel Zeit mit ihnen, nahm an Unterhaltungen teil und spielte mit den Anderen Karten. Sie war traurig darüber, dass den Anderen der Tod von Nils scheinbar egal war.

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Als Emma nach draußen stürmte, war es Finn nicht egal. Er wusste nicht, was mit Emma los war. Er wusste aber, dass er ihr helfen musste. Finn konnte Emma ein wenig Trost spenden und half ihr zu verstehen, dass jeder Mensch anders trauert und so ihren Schmerz ein wenig lindern.

Gute Menschen sehen es als ihre Aufgabe, zu erkennen, wann ihre Hilfe gebraucht wird. Wenn wir die Menschen mit unserem Herzen ansehen und ihr Leid aus der Liebe heraus betrachten, dann müssen wir wie Finn in unserer Geschichte einfach helfen. Dann laufen wir unseren Freunden oder unserer Familie nach und versuchen ihre Last wenigstens ein Stück des Weges mitzutragen.

Zeugnis geben – Zugang zum Leben in Christus ermöglichen

Während wir Trost spenden, können wir Zeugnis von unserem Glauben geben. Durch das Teilen unseres Glaubens, ergeben sich wunderbare Erlebnisse, die uns selbst und anderen Kraft geben und unseren Glauben festigen können.

Wenn wir von unserem Glauben erzählen, ermöglichen wir den Menschen Zugang zum Leben in Christus. Indem wir unsere Nächsten dazu einladen, gemeinsam mit uns die Gottesdienste zu besuchen, laden wir sie auch dazu ein, mit uns in Christus zu Leben, alles in seine Hand zu legen und alles aus seiner Hand zu Empfangen.

Auch wenn jemand, der Gott bereits vergessen hat, durch eine solche Einladung wieder zu seiner eigenen Tradition und zu seinem eigenen Glauben zurückkehrt, wächst das Werk Gottes weiter an. Denn nach dem Verständnis der neuapostolischen Kirche, sind alle christlichen Konfessionen Teil der Kirche Jesu Christi.

Ein Priester sagte einmal zu mir, dass der Herr auch die Bemühungen in anderen Konfessionen wohlwollend anrechnet. Wir dürfen uns nicht anmaßen, Gottes Willen zu kennen oder wem sein Wohlwollen zuteil wird. Es obliegt allein der Souveränität Gottes wer an seinem Heil teilhaben kann.

Zugang zum Leben in Christus durch Einheit

Viele christliche Konfessionen gedenken im Monat November der Entschlafenen. Es gibt natürlich Unterschiede wie in den verschiedenen Kirchen der Verstorbenen gedacht wird:

  • Katholische Christen feiern Allerheiligen indem sie der Heiligen und Allerseelen indem sie aller Verstorbenen gedenken.
  • Evangelische Christen und die Christen der Mitgliedskirchen der VAG feiern den Totensonntag
  • Neuapostolische Christen feiern Gottesdienst für Entschlafene

Eines haben alle Traditionen der verschiedenen Kirchen gemeinsam. Sie alle werden von Christen gefeiert und alle Gläubigen gedenken ihrer Familien und Freunden, die vor uns gehen mussten. Der kleinste Nenner der uns verbindet ist Jesus. Ihn haben wir alle gemeinsam, ihm vertrauen alle Christen und er vereint uns alle in seiner großen Kirche.

Auch wenn wir nicht in allen Punkten einer Meinung sind und es viele Unterschiede gibt, sollten wir uns auf diese große Gemeinsamkeit konzentrieren und den jeweils anderen Konfessionen mit Respekt und Wohlwollen begegnen. Denn Jesus hat bestimmt nicht gewollt, dass es eine Teilung der Kirche gibt. Aber er lässt es in seiner Gnade zu, so wie er auch zulässt, dass Mann und Frau sich voneinander scheiden (siehe Matthäus-Evangelium).

Uns alle verbindet in diesem Monat November das Gedenken an die Verstorbenen. Dieses gemeinsame Fürbitten und Gedenken lässt die große Kirche Jesus Christi Eins werden.

Ich wünsche mir, dass wir über all die uns trennenden Unterschiede hinwegsehen können, dass wir uns auf Jesus als unseren kleinsten Nenner verständigen können und dass wir gerade wegen dieser Unterschiede voneinander Lernen und uns gegenseitig ergänzen können.

Denn durch Einheit in Jesus erhalten wir Zugang zum Leben in Christus.

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